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Entlassungen nach Misshandlung von Kita-Kindern mit Nadeln

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China lässt als Folge der Misshandlungen die Zustände in allen Kindergärten unterprüfen.
China lässt als Folge der Misshandlungen die Zustände in allen Kindergärten unterprüfen. © dpa

Die Misshandlungen von Kita-Kindern schockt China. Als Folge wurden nun Mitarbeiter der Bildungsbehörde entlassen. Es ist nicht der erste Vorfall dieser Art.

Peking - Die Misshandlung von Kindergartenkindern mit Nähnadeln sorgt derzeit in China für Empörung. Nach Bekanntwerden der Vorwürfe wurden der Leiter der Bildungsbehörde des Pekinger Bezirks Chaoyang, dessen Stellvertreter und ein weiterer Behördenmitarbeiter entlassen, wie die Stadtverwaltung am späten Mittwochabend (Ortszeit) mitteilte. Sie hätten "ihren Job nicht gemacht", hieß es zur Begründung.

Am Dienstag hatte die Pekinger Polizei die Festnahme einer 22-jährigen Kindergärtnerin bekanntgegeben, die Kinder mit Nadeln gequält haben soll, wenn diese keinen Mittagsschlaf machten. Die Ermittler sahen Aufnahmen von Überwachungskameras aus dem Kindergarten von 113 Stunden Dauer an, fanden darin aber nach eigenen Angaben keine Hinweise auf weitere Misshandlungen. Allerdings sei die Videoüberwachung unvollständig gewesen, weil ein Mitarbeiter abends oft den gesamten Strom im Gebäude abgestellt habe.

Staatsrat fordert Kontrollen

Der Kindergarten wird von dem Unternehmen RYB Education betrieben, das an der New Yorker Börse gelistet ist. RYB führt 80 Kindergärten selbst, 175 weitere Kindertagesstätten werden von Lizenznehmern in 130 chinesischen Städten betrieben. Betreut werden dort Neugeborene und Kinder im Alter von bis zu sechs Jahren. Der Staatsrat, Chinas höchstes Verwaltungsorgan, forderte nun, die Zustände in allen Kindergärten zu überprüfen.

Es ist nicht der erste Skandal um RYB. Im April hatte das Unternehmen den Leiter eines Pekinger Kindergartens suspendiert und sich entschuldigt, nachdem Medien Videoaufnahmen von Kindesmisshandlungen in der Einrichtung veröffentlicht hatten. Darin war zu sehen, wie das Personal ein Kind auf ein Bett warf und einem anderen in den Rücken trat.

Vergangenes Jahr wurden zwei Mitarbeiter eines RYB-Kindergartens in der nordöstlichen Provinz Jilin zu 34 Monaten Gefängnis verurteilt, die Kindern mit Nähnadeln in den Kopf, den Mund, die Beine und das Gesäß gestochen hatten.

AFP

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