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Corona in Europa: Spanien meldet höchste Zahl an Todesfällen seit Monaten - Frankreich vor möglichem Lockdown

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Von: Patrick Huljina

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Die Corona-Fallzahlen in Europa steigen drastisch. Deutschlands Nachbarländer melden Rekordwerte. In Frankreich könnte ein erneuter Lockdown bevorstehen. Die News im Ticker.

Update vom 28. Oktober, 6.57 Uhr: In Spanien sind am Dienstag innerhalb eines Tages so viele Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus erfasst worden wie seit einem halben Jahr nicht mehr. Das Gesundheitsministerium in Madrid teilte mit, dass auch den Regionen binnen 24 Stunden insgesamt 267 Covid-19-Tote gemeldet worden sind. Ende März und Anfang April wurden in Spanien mit teilweise deutlich mehr als 900 Toten pro Tag die höchsten Werte gemeldet. Insgesamt forderte das Coronavirus in Spanien bislang 35.298 Todesopfer. Die Zahl der bestätigten Infektionen liegt inzwischen bei rund 1,1 Millionen.

Corona in Europa: Frankreich berät über neue Maßnahmen

Die französische Regierung will im Kampf gegen die zweite Welle der Corona-Pandemie die Regeln verschärfen. Neue Maßnahmen seien unerlässlich, schrieb der Regierungschef Jean Castex am Dienstag auf Twitter. Dabei ging er jedoch nicht ins Detail. Am Mittwochvormittag wird Staatschef Emmanuel Macron wichtige Regierungsmitglieder zu einem nationalen Sicherheitsrat versammeln. Am Abend werde er sich dann an die Bevölkerung wenden, hieß es in Kreisen des Élysée-Palastes ohne weitere Einzelheiten.

In Frankreich wird über eine mögliche Ausweitung der bereits geltenden nächtlichen Ausgangssperre in 54 Départements oder einen Lockdown spekuliert, also eine weitere Einschränkung des öffentlichen Lebens. Dies soll wohl entweder auf nationaler Ebene oder in einzelnen, besonders betroffenen Regionen geschehen. Regierungschef Castex kündigte für Donnerstag eine Erklärung im Parlament an.

Corona in Europa: EU-Ratschef fordert einheitliche Linie bei Tests, Apps und Quarantäne

Update vom 27. Oktober, 20.20 Uhr: EU-Ratschef Charles Michel fordert im Kampf gegen die Corona-Pandemie dringend eine einheitliche Linie der 27 EU-Staaten, wenn es um Tests, Tracing-Apps und Quarantäne-Auflagen geht. „Jeder Tag zählt“, gibt er vor dem für Donnerstag geplanten Corona-Videogipfel der EU-Staats- und Regierungschefs zu bedenken. „Die Situation eskaliert von besorgniserregend zu alarmierend“, schrieb er in einem Newsletter. „Jetzt müssen wir eine Tragödie verhindern.“

Zu diesem Zweck sei es etwa nötig, die Zulassung von sogenannten Antigen-Schnelltests gut zu koordinieren und die Produktion auf europäischer Ebene strategisch zu sichern. Zudem müssten sich die EU-Staaten auf kompatible und wirksame Tracing-Apps verständigen. Gemeinsame Regeln für Selbstisolation und Quarantäne seien ebenfalls erforderlich. Beim Thema Impfung müsse man „Chaos unbedingt vermeiden.“ So könne auch verhindert werden, dass wirtschaftliche Unterschiede verstärkt werden, wenn einige Staaten besser durch die Krise kommen als andere.

Corona in Europa: Erste Krankenhäuser am Limit

Update vom 27. Oktober, 20.00 Uhr: Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat aufgrund der stark steigenden Corona-Fallzahlen vor einer Überlastung von Intensivstationen in Europa, aber auch Nordamerika gewarnt. „Viele Länder auf der Nordhalbkugel sehen derzeit einen besorgniserregenden Anstieg von Fällen und Einweisungen ins Krankenhaus“, sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus in Genf.

Eine Umfrage der dpa am Dienstag ergab, dass an einigen Standorten sogar schon die Kapazitätsgrenzen erreicht sind, etwa in Belgien, Großbritannien und Tschechien.

In der belgischen Provinz Lüttich arbeiten Dutzende Ärzte und Pfleger laut Gewerkschaften trotz Corona-Infektion. Auch die Kapazität erster Kliniken in Großbritannien, etwa im Großraum Manchester ist Medienberichten zufolge erschöpft. Das Problem: Der staatliche Gesundheitsdienst NHS ist chronisch unterfinanziert. In Tschechien sind von insgesamt knapp 4000 Intensivbetten nur noch rund 1100 verfügbar. Nächtliche Ausgangssperren sollen eine Überlastung doch noch verhindern.

Update vom 27. Oktober, 17.08 Uhr: Die tschechische Regierung will den seit Anfang Oktober geltenden Notstand um einen Monat bis zum 3. Dezember verlängern. Ministerpräsident Andrej Babis kündigte am Dienstag an, dass er dies beim Parlament beantragen werde. Das sei sehr wichtig, um Gesundheit und Leben der Bürger zu schützen. Der Ausnahmezustand ermöglicht es der Regierung, die Bürgerrechte einzuschränken und Krisenmaßnahmen ohne Zustimmung des Parlaments zu treffen. Damit einhergehend sollen die Schulen länger als ursprünglich geplant geschlossen bleiben.

Corona in Europa: Polen meldet mehr als 16.000 neue Fälle innerhalb eines Tages

In Polen hat die Zahl der täglichen Neuinfektionen mit dem Coronavirus erstmals die Marke von 16.000 überschritten. Das Gesundheitsministerium in Warschau vermeldete am Dienstag 16.300 neue Corona-Fälle. Die meisten davon seien mit 3529 in der Region um die Hauptstadt aufgetreten. Im gleichen Zeitraum starben 132 Menschen in Polen im Zusammenhang mit Covid-19.

Corona in Europa: Tschechien verhängt nächtliche Ausgangssperre

Update vom 27. Oktober, 11.30 Uhr: In Tschechien hat die Regierung aufgrund der hohen Corona-Infektionszahlen eine nächtliche Ausgangssperre verhängt. Ab Mittwoch dürfen die Menschen ihre Häuser zwischen 21 Uhr und 5 Uhr morgens nicht mehr verlassen. Das gab der Gesundheitsminister Roman Prymula nach einer Kabinettssitzung am Montagabend bekannt. Die bisherigen Maßnahmen hätten nur wenig Wirkung gezeigt, erklärte er.

Als weitere Maßnahme sollen die noch geöffneten Geschäfte wie Supermärkte sonntags schließen müssen. Bereits seit anderthalb Wochen ist die tschechische Bevölkerung aufgerufen, möglichst zu Hause zu bleiben. Sport, der Weg zur Arbeit und das Einkaufen sind jedoch einige der zahlreichen Ausnahmen von den Ausgangsbeschränkungen. Seit Anfang Oktober gilt in Tschechien der Notstand. Dadurch ist die Regierung befähigt, die Bürgerrechte einzuschränken.

Corona in Europa: WHO-Chef warnt vor Überlastung der Intensivstationen

Tedros Adhanom Ghebreyesus, der Chef der Weltgesundheitsorganisation, hat angesichts der steigenden Corona-Zahlen vor einer Überlastung der Intensivstationen vor allem in Europa und Nordamerika gewarnt. „Viele Länder auf der Nordhalbkugel sehen derzeit einen besorgniserregenden Anstieg von Fällen und Einweisungen ins Krankenhaus“, erklärte der WHO-Chef am Montag bei einem Briefing in Genf. Die Intensivstationen füllten sich an einigen Orten schnell.

Viele Menschen fühlen bereits eine gewisse „Pandemie-Müdigkeit“. Dafür äußerte Tedros Verständnis. Allerdings dürften die Menschen jetzt nicht aufgeben. Insbesondere die Gesundheitssysteme und die Menschen, die für sie arbeiten, müssten geschützt werden, sagte der WHO-Chef. Er rief die Menschen auf, alle Vorsichtsmaßnahmen zu treffen, um Ansteckungen zu vermeiden. Nur so könnten weitere Lockdowns vermieden werden.

Corona in Europa: Lockdown in Frankreich möglicherweise noch in dieser Woche

Update vom 27. Oktober, 8.00 Uhr: Rasant ansteigenden Infektionszahlen könnten in Frankreich noch in dieser Woche für einen erneuten partiellen Lockdown führen. Wie bild.de erfahren haben will, könnte bereits ab Freitag ein Lockdown für die besonders stark vom Coronavirus betroffenen Metropolen Paris, Marseille und Lyon greifen. Die französische Regierung soll in einem Treffen am Montag bereits erste Pläne diskutiert haben. Eine endgültige Entscheidung über die Maßnahmen in den drei Metropolen soll demnach am Mittwoch fallen. Abhängig davon, wie sich das Infektionsgeschehen weiterentwickelt.

Der Lockdown würde demnach unter anderem eine Ausgangssperre ab 19.00 Uhr und die Schließung aller Geschäfte bis auf Supermärkte beinhalten. Am Montagabend meldeten die französischen Gesundheitsbehörden 26.000 Neuinfektionen mit Sars-CoV-2 in den letzten 24 Stunden. Damit bleibt Frankreich zwar deutlich unter dem am Sonntag erreichten Höchstwert von 52.000 Neuinfektion, die Entwicklung des Infektionsgeschehen bleibt jedoch weiterhin besorgniserregend.

Emmanuel Macron, Präsident von Frankreich, will im Belarus-Konflikt vermitteln.
Die Regierung von Präsident Emmanuel Macron könnte noch in dieser Woche einen Lockdown für die Metropolen Paris, Lyon und Marseille verhängen. © Ludovic Marin/AFP/dpa

Corona in Europa: Auch Slowenien verschärft geltende Corona-Maßnahmen

Update vom 26. Oktober, 21.57 Uhr: Wie in so vielen Ländern, sind die Corona-Zahlen zuletzt auch in Slowenien rasant angestiegen. Als Reaktion auf die aktuellen Entwicklungen verschärfte die Regierung um Ministerpräsident Janez Jansa deshalb die geltenden Maßnahmen. So dürfen die Bürger ihre Wohnorte ab Dienstag nicht mehr verlassen. Bereits am Montag wurden zudem die Kontrollen an den Grenzen zu Österreich, Italien, Ungarn und Kroatien verstärkt und Einreisesperren für Menschen aus Risikogebieten in den Nachbarländern auferlegt.

Corona in Europa: Neuinfektionen in Dänemark erstmals im vierstelligen Bereich

Update vom 26. Oktober, 18.21 Uhr: Dänemark hat erstmals seit Beginn der Pandemie mehr als 1000 Neuinfektionen im Vergleich zum Vortag verzeichnet. Wie am Montag aus Zahlen des staatlichen Gesundheitsinstituts SSI hervorging, wurden seit Sonntag 1056 neue Corona-Fälle registriert. SSI-Direktor Kåre Mølbak wies aber darauf hin, dass diese Zahl wegen technischer Probleme diesmal 28 statt 24 Stunden umfasse und das Niveau somit in etwa bei dem vom Sonntag liege.

Am Sonntag hatten die Dänen mit 945 Neuinfektionen einen Höchststand vermeldet. Dänemark testet allerdings viel mehr als im Frühjahr, weshalb sich die Zahlen nur bedingt mit denjenigen aus dem März oder April vergleichen lassen.

Corona: Frankreich von der „Brutalität“ der Neuinfektionen überrascht - riesige Dunkelziffer befürchtet

Update vom 26. Oktober, 16.58 Uhr: Die aktuelle Corona-Welle wird nach Einschätzung des wissenschaftlichen Rates der französischen Regierung „stärker sein als die erste“. Er sei von der „Brutalität“ der Zunahme der Neuinfektionen in den jüngsten 15 Tagen überrascht, sagte Jean-François Delfraissy, der Leiter des Beratungsgremiums, am Montag dem Radiosender RTL.

Delfraissy sprach von einer kritischen Lage und einer hohen Dunkelziffer bei den Corona-Neuinfektionen: „Es gibt wahrscheinlich mehr als 50.000 Fälle pro Tag. Der wissenschaftliche Rat schätzt, dass wir eher rund 100.000 Fälle pro Tag haben.“ Davon gehe der Rat angesichts der gemeldeten Neuinfektionen, aber auch der nicht diagnostizierten und asymptomatischen Fälle aus. Delfraissy schloss eine Ausweitung der bereits existierenden Ausgangssperren nicht aus.

Corona in Europa: Pharmaziekette will Schnelltests in Großbritannien anbieten

In Großbritannien will die Pharmaziekette Boots in den kommenden Wochen Corona-Schnelltests anbieten, deren Ergebnisse schon in zwölf Minuten vorliegen. Das könnte Folgen für die Entscheidungen der Politik im Umgang mit der Corona-Pandemie haben. Der Kunde bekommt nach Unternehmensangaben noch am selben Tag das Ergebnis des Tests mitgeteilt. Das Unternehmen teilte in London mit, dass der Service in ausgewählten Geschäften erhältlich sein wird.

Das neue Angebot sei für Menschen ohne Symptome geeignet, die sich beispielsweise vor einer Reise zu Verwandten vorsichtshalber testen lassen wollten, um ein Ansteckungsrisiko zu vermeiden. Ein Unternehmenssprecher erklärte gegenüber der dpa, dass das neue Angebot derzeit allerdings nicht als Nachweis bei Flugreisen ausreichend sei. Der Test soll 120 Pfund, also umgerechnet etwa 133 Euro, kosten. „Wir hoffen, dass wir damit auch Druck vom (staatlichen Gesundheitsdienst) NHS nehmen können“, sagte Boots-Geschäftsführer Seb James.

Coronavirus in Europa: Minister in den Niederlanden begibt sich in Quarantäne

Update vom 26. Oktober, 15.45 Uhr: Arie Slob, der niederländische Minister für Medien und Bildung hat eine Debatte im Parlament abgebrochen und musste sich in Quarantäne begeben. Als Grund gab das Ministerium am Montag an, dass einer seiner Mitarbeiter mit dem Coronavirus infiziert worden sei. Der Minister selbst habe keine Symptome. Es ist der erste Quarantäne-Fall in der Regierung. Die Niederlande zählt zu den am stärksten von der zweiten Corona-Welle getroffenen Länder in Europa. Am Montag sind 10.353 Corona-Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden gemeldet worden. Am Donnerstag, 22. Oktober, waren es noch 9300 Neuinfektionen gewesen.

Coronavirus in Belgien: Höchststand an Neuinfektionen gemeldet

Update vom 26. Oktober, 14.46 Uhr: Das von der Corona-Pandemie schwer betroffene Belgien meldet einen neuen Höchststand an Neuinfektionen. Für Dienstag, den 20. Oktober, belaufe sich die Zahl nach neuen Berechnungen auf 18.217 neue Corona-Fälle, statt den zunächst am Wochenende angegebenen 15.432 Ansteckungen. Das teilte der Sprecher des Krisenzentrums, Yves van Laethem, am Montag vor der Presse in Brüssel mit.

In Deutschland, das mehr als siebenmal so viele Einwohner wie Belgien hat, liegt der Rekordwert bislang bei 14.714 Neuinfektionen binnen 24 Stunden. Das staatliche Gesundheitsinstitut Sciensano meldete für Belgien in der Woche vom 16. bis zum 22. Oktober einen Durchschnittswert von 12.491 täglichen Neuinfektionen. Das ist ein Anstieg um 44 Prozent im Vergleich zur Vorwoche. Die 14-Tage-Inzidenz erreichte 1288,7 Fälle pro 100.000 Einwohner, was einer Zunahme um 220 Prozent im Vergleich zu den beiden Wochen davor entspricht.

Corona in Europa: Tschechien drohen weitere Einschränkungen - Weihnachtsmarkt in Prag abgesagt

Die Zahl der Corona-Neuinfektionen bleibt in Tschechien trotz der Ausgangsbeschränkungen auf einem hohen Niveau. Am Montag meldete das Gesundheitsministerium 7301 bestätigte Fälle vom Sonntag. Das war die höchste Zahl an einem Sonntag seit Beginn der Corona-Pandemie.

Regierungschef Andrej Babis schwor die Bevölkerung in einem Video auf weitere Einschränkungen und eine Verlängerung des Notstands ein. Diese Woche werde entscheidend sein. „Wenn kein Wunder geschieht, wird uns nichts anderes übrig bleiben, als die Maßnahmen noch zu verschärfen“, sagte er. Viele Menschen hielten sich nicht an die Regeln. Seit Donnerstag ist die Bewegungsfreiheit der Bevölkerung eingeschränkt. Darüber hinaus sind Schulen und die meisten Geschäfte geschlossen.

Ein Notkrankenhaus auf dem Prager Messegelände ist inzwischen einsatzbereit, wie die Armee mitteilte. Das Feldlazarett mit 500 Betten und einer kleinen Intensivstation soll als Reserve vorgehalten werden. Die traditionsreichen Weihnachtsmärkte im Zentrum der tschechischen Hauptstadt Prag fallen in diesem Jahr aus. Das teilte die Betreibergesellschaft am Montag in Absprache mit der Stadtverwaltung mit.

Corona in Europa: Slowakei beendet erste Phase der Massentestung

Update vom 26. Oktober, 10.36 Uhr: Am Sonntagabend ist in der Slowakei die erste Phase einer beispiellosen Testung fast der gesamten slowakischen Bevölkerung auf das Coronavirus zu Ende gegangen. Seit Freitag wurden in vier besonders stark betroffenen Bezirken an der polnischen Grenze alle Bewohner, die älter als zehn Jahre sind, einem Antigen-Schnelltest unterzogen. Der Rest des Landes, etwa fünf Millionen Menschen, soll an den beiden kommenden Wochenenden folgen. Die Regierung in Bratislava sieht dieses Projekt als Beispiel, dem andere europäischen Länder folgen könnten.

Regierungschef Igor Matovic wertete die erste Phase gegenüber dem TV-Sender TA3 als Erfolg. Zu Beginn habe es zwar personelle und organisatorische Probleme gegeben, aber man habe daraus wichtige Schlüsse für die kommenden Testphasen ziehen können. Bereits in der ersten Phase seien „schätzungsweise an die 6000 potenziellen Verbreiter des Virus entdeckt worden, die unter normalen Umständen gar nicht hätten auffallen können“, erklärte Matovic.

 Soldaten registrieren die Daten einer jungen Frau, die auf das Coronavirus getestet wird. In der Slowakei ist am 25.10.2020 die erste Phase einer beispiellosen Testung fast der gesamten slowakischen Bevölkerung auf das Coronavirus zu Ende gegangen.
Soldaten registrieren in der Slowakei die Daten einer jungen Frau, die auf das Coronavirus getestet wird. © picture alliance/Erika Ïurèová/TASR/dpa

Für die weiteren Testphasen könnte es jedoch zu wenig medizinisch geschultes Personal geben. Die Armee stellt für die nächsten Massentests 8000 Soldaten. Gesundheitsminister Marek Krajci hatte Medizinstudenten und Gesundheitspersonal aufgerufen, freiwillig bei den Testungen mitzuarbeiten. Jaroslav Nad, der slowakische Verteidigungsminister, schloss nicht aus, dass die flächendeckende Testung des gesamten Landes noch scheitern könnte. Experten zweifelten zudem an der Treffsicherheit der eingesetzten Schnelltests. Matovic gab ihnen teilweise Recht und warnte vor einem „trügerischen Sicherheitsgefühl“. Wer ein negatives Testergebnis erhalten habe, solle dennoch weiterhin auf die geltenden Corona-Regeln achten.

Corona in Europa: Bewegungsfreiheit in Slowenien ab Dienstag weiter eingeschränkt

In Slowenien schränkt die Regierung wegen der stark steigenden Corona-Zahlen die Bewegungsfreiheit der Bürger weiterhin ein. Der Ministerpräsident Janez Jansa teilte am Sonntagabend über Twitter mit, dass die Einwohner ab Dienstag ihre eigene Gemeinde ohne triftigen Grund nicht mehr verlassen dürfen. Die Regelung gilt zunächst für sieben Tage. Nach dieser Zeit könne die Maßnahme in jenen Regionen, in denen die Ansteckungszahlen sinken, zurückgenommen werden, ergänzte Jansa.

Bereits seit einer Woche sind Bewegungen zwischen den zwölf Regionen des Landes nicht mehr erlaubt. Zudem gilt seitdem eine nächtliche Ausgangssperre von 21 Uhr bis 6 Uhr morgens. Seit dem Wochenende sind Hotels und Geschäfte, bis auf etwa Lebensmittelläden, geschlossen. In Slowenien wurden am Sonntag von den Gesundheitsbehörden in Ljubljana 1.675 neue Corona-Fälle innerhalb eines Tages gemeldet. Damit waren es mehr als doppelt so viele wie noch eine Woche zuvor.

Corona in Europa: Litauen meldet neuen Rekordwert bei Zahl der Neuinfektionen

In Litauen hat die Zahl der Corona-Neuinfektionen erneut einen neuen Rekordwert erreicht. Innerhalb von 24 Stunden wurden im baltischen EU-Land am Sonntag 603 neue Corona-Fälle verzeichnet. Das teilte die nationale Gesundheitsbehörde in Vilnius mit. Der bisherige Rekordwert wurde am vergangenen Freitag registriert und lag bei 424. Am Sonntag wurde im Ostseestaat zudem ein neues Parlament gewählt. Dabei galten strenge Corona-Schutzmaßnahmen. Die Wähler mussten Mund und Nase bedecken und sollten ihre eigenen Stifte mitbringen, um die Stimmzettel auszufüllen.

Corona in Europa: Mehr als 52.000 Neuinfektionen innerhalb eines Tages in Frankreich

Erstmeldung vom 25. Oktober: München - Viele Staaten in Europa müssen aufgrund der rasant steigenden Zahlen während der zweiten Welle der Coronavirus-Pandemie zu immer härteren Maßnahmen greifen. Einige Länder meldeten am Sonntag und in den vergangenen Tagen neue Rekorde bei der Zahl der Corona-Neuinfektionen. Zudem wurden mittlerweile auch viele hochrangige Politiker positiv auf das Coronavirus getestet. Die Lage bleibt besorgniserregend.

In Frankreich sind binnen 24 Stunden erstmals mehr als 50.000 neue Corona-Infektionen* registriert worden. Die Gesundheitsbehörde meldete am Sonntagabend 52.010 neu erfasste Ansteckungen. Damit gab es erneut einen Spitzenwert innerhalb eines Tages seit Beginn der großflächigen Corona-Testungen in Frankreich.

Die Corona-Lage verschlechtert sich in dem Land mit 67 Millionen Einwohnern seit Wochen dramatisch. Die Behörden meldeten allein in der vergangenen Woche mehrmals neue Rekorde bei den Neuinfektionen. Am Freitagabend war die Marke von einer Million gemeldeter Fälle seit Beginn der Pandemie überschritten worden. Mehr als 34.700 Menschen im Land sind bereits im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung gestorben. Rund 17 Prozent der Corona-Tests sind nach Angaben von Sonntag positiv.

Corona in Europa: Spanien ruft erneut nationalen Notstand aus - nächtliche Ausgangssperre angekündigt

In Spanien hat die Regierung erneut den nationalen Notstand ausgerufen und eine nächtliche Ausgangssperre angekündigt. Die Verhängung des sogenannten Alarmzustands, der dritthöchsten Notstandsstufe des Landes, wurde am Sonntag bei einer außerordentlichen Ministerratssitzung in Madrid beschlossen, wie Ministerpräsident Pedro Sánchez mitteilte. Der Notstand gilt zunächst für zwei Wochen. Eine Verlängerung müsste vom Parlament gebilligt werden. Er hoffe, den Notstand mit Unterstützung der Opposition gleich um sechs Monate bis zum 9. Mai verlängern zu können, sagte Sánchez. „Spanien ist in einer extremen Lage“, warnte der Ministerpräsident.

Nur unter dem Notstand darf die Regierung die Bewegungsfreiheit der Menschen einschränken. Anders als beim Alarmzustand, der in Spanien wegen Corona* zwischen dem 14. März und dem 20. Juni herrschte, wird diesmal keine totale Ausgangssperre, sondern nur ein nächtliches Ausgangsverbot zwischen 23 Uhr und 6 Uhr morgens verhängt. Im Rahmen des Notstands dürfen sich die Regionen außerdem ab sofort auf eigene Initiative abriegeln, ohne befürchten zu müssen, dass die Justiz diese Maßnahme kippt, und andere Einschränkungen beschließen. Im ganzen Land werden zudem bis auf weiteres Versammlungen von mehr als sechs Personen, die nicht im selben Haushalt leben, untersagt.

Corona in Europa: Infizierte Ärzte müssen in Belgien weiterhin Patienten behandeln

In Belgien ist die Lage offenbar mittlerweile so ernst, dass sogar mit dem Coronavirus* infizierte Ärzte weiterhin Patienten behandeln müssen. Der Mangel an Medizinern sei mittlerweile einfach zu groß. „Seit dieser Woche werden positiv Getestete gebeten, wieder zur Arbeit zu kommen, wenn sie keine Symptome haben“, berichtete der Intensivmediziner Philippe Devos vom CHC Montlégia Krankenhaus in Lüttich gegenüber der Washington Post.

Die Gesundheitsministerin des französischsprachigen Teil des Landes, Christie Morreale, bat bereits am Freitag in einem Gespräch mit dem belgischen Fernsehsender RTL Medizinstudenten, Ärzte im Ruhestand und Lehrkräfte aus der Medizin, sich in Krankenhäusern und Altenheimen zur Hilfe zu melden. Am Samstag vermeldeten die belgischen Gesundheitsbehörden mit 15.432 neuen Corona-Fällen innerhalb eines Tages einen neuen Höchstwert. Um einen Lockdown vorerst zu vermeiden hatte die belgische Regierung bereits eine nächtliche Ausgangssperre verfügt, dazu die Schließung von Kneipen und Restaurants und strikte Kontaktbeschränkungen. Die Regionalregierung für Brüssel schärfte dies am Wochenende noch nach. Ab Montag gilt in der Hauptstadt überall Maskenpflicht, alle Theater, Kinos, Museen, Sportstätten und Schwimmbäder werden geschlossen. Die Arbeit aus dem Homeoffice ist, soweit möglich, Pflicht.

Corona in Europa: Bulgariens Regierungschef Borissow positiv getestet - weitere Politiker betroffen

Bulgariens Regierungschef Boiko Borissow ist nach zwei negativen Coronavirus-Tests* nun positiv getestet worden. Das teilte er am Sonntag auf Facebook mit. Erst am Samstag war Borissows Quarantäne wegen Kontakten zu einem infizierten Vizeminister aufgehoben worden. Borissow schrieb, er habe bereits am Freitag alle Treffen und öffentliche Auftritte für die kommenden Tage aufgeschoben. Er beklagte ein „allgemeines Unwohlsein“, will aber „vorerst in Heimgenesung“ bleiben. Borissow führte auch am Sonntagabend seine Amtsgeschäfte weiter, wie das Regierungspresseamt in Sofia mitteilte. Er sei im ständigen Kontakt zu den Ministern.

In der bulgarischen Hauptstadt Sofia wurden aufgrund der steigenden Corona-Zahlen ab Sonntag alle Nachtlokale vorerst bis zum 8. November geschlossen, da dort der nötige Sicherheitsabstand nicht eingehalten werden könne. Zudem rief die Bürgermeisterin von Sofia, Jordanka Fandakowa, die Arbeitgeber auf, nach Möglichkeit ihre Mitarbeiter ins Homeoffice zu schicken. Die bulgarische Regierung will so einen zweiten landesweiten Lockdown vermeiden.

Auch in Italien sind hochrangige Politiker von Corona-Infektionen betroffen. Sowohl der Sprecher von Staatspräsident Sergio Mattarella als auch der Sprecher von Ministerpräsident Giuseppe Conte haben sich mit dem Coronavirus infiziert. In Österreich sind die Corona-Zahlen weiterhin hoch und schossen auch am Sonntag in die Höhe. (ph) *Merkur.de ist Teil des Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks

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