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Bombenentschärfung geglückt: So rührend wurden die Evakuierten versorgt

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Von: Tobias Möllers, Melanie Gottschalk

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Frankfurt: Riederwald-Bombe muss entschärft werden – Infos im Ticker
Bei den Johannitern in Nieder-Eschbach wurden Betroffene ehrenamtlich betreut. Die Evakuierung zog sich länger hin als geplant. © Rainer Rüffer

Am Donnerstagabend wurde eine Bombe in Frankfurt Riederwald entschärft. Ehrenamtliche sorgten für das Wohl der Menschen, die ihre Wohnungen verlassen mussten.

Update vom Donnerstag, 19.09.19, 22.40 Uhr: Es ist geschafft! Die Weltkriegsbombe ist erfolgreich entschärft. Der Kampfmittelräumdienst hat hervorragende Arbeit geleistet. Das Sperrgebiet ist damit wieder freigegeben.

Update vom Donnerstag, 19.09.19, 21.50 Uhr: Oliver Pietsch, Regionalvorsteher der Johanniter-Unfall-Hilfe und ehrenamtlich beim Katastrophenschutz tätig, ist gemeinsam mit 39 weiteren Ehrenamtlichen in der Betreuungsstelle. „Hier sind wir ausgestattet für 500 bis 600 Leute“, sagt er. Heute Abend hatten sie mit 150 bis 200 Menschen hier gerechnet und daher 150 Brötchen, 20 Liter warmen Zitronentee, 40 Liter Kaffee, Rindswürste, Schweine- und Geflügelwiener, jede Menge Obst und Süßigkeiten bereit gestellt. Auch Spiele für die Kinder.

Den Kindern wird trotzdem langweilig, sie wollen schlafen. Dann hat ein Sanitäter eine Idee. Die Kids dürfen in einen Lernraum. Ein echter Hubschrauber, ein RTW, ein Unfallwagen, ein Schockraum und alles, was Retter zum Lernen brauchen, stehen vor Flughafen und Römerkulisse. Die Kleinen dürfen reinkrabbeln, Fragen stellen und Blaulicht anmachen. Von Müdigkeit keine Spur mehr, fragen sie den Sanitäter Löcher in den Bauch. Zu Unfällen, zum Helfen, zu Verletzungen und natürlich zu den Fahrzeugen.

Die Kinder staunen, wie es in einem RTW aussieht.
Die Kinder staunen, wie es in einem RTW aussieht. © Sabine Schramek

Update vom Donnerstag, 19.09.19, 21.40 Uhr: Die Entschärfung kann jetzt beginnen. Die Feuerwehr Frankfurt weist darauf hin, dass es mehrfach laut knallen kann. Das gehört zum Prozedere und ist kein Grund zur Sorge.

Kurz vor Beginn der Entschärfung hat noch ein Hubschrauber der Polizei Frankfurt das Evakuierungsgebiet kontrolliert und mit Infrarot nach weiteren Personen gesucht.

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Update vom Donnerstag, 19.09.19, 21.15 Uhr: Immer noch sind Menschen im Sperrgebiet. Der Kampfmittelräumdienst kann nicht anfangen. Die Wartenden bei den Johannitern sind sauer. „Das kann ja noch ewig dauern.“ Eine Frau, die bald 100 Jahre alt wird, nimmt es gelassen. „Was ist schon ewig?“

Update vom Donnerstag, 19.09.19, 20.37 Uhr: Die Evakuierung verzögert sich. Um 20 Uhr kommen noch Bewohner mit dem Bus nach Nieder-Eschbach. „Wir wussten nichts“, sagen sie. Die Anwesenden, die bereits seit zwei bis drei Stunden ausharren, widersprechen laut. „Gestern schon, heute wieder und vorhin sowieso“, erzählen sie.

Update vom Donnerstag, 19.09.19, 18.00 Uhr: Während immer mehr Leute mit Kind und Kegel, Taschen, Zelten in Autos und auf Rädern das Viertel verlassen, oder mit dem Bus zu den Johannitern fahren, sitzt Klaus mir seiner Schildkröte Agnietschka, genannt Jeschka, auf einer Bank. „Die kann ich doch nicht zu Hause bleiben“, sagt ihr Besitzer überzeugt.

Auch Schildkröte Agnietschka wurde mitevakuiert.
Auch Schildkröte Agnietschka wurde mitevakuiert. © Sabine Schramek

Update vom Donnerstag, 19.09.19, 17.46 Uhr: Aufgrund der Entschärfung der Weltkriegsbombe im Riederwald kommt es auch zu Einschränkungen bei der RE54, der RB58 und der RE59.

Update vom Donnerstag, 19.09.19, 17.30 Uhr:

 „Das ist jetzt schon das Dritte Mal, dass wir raus müssen“, klagt eine ältere Dame . „Einmal war dann gar nix.“ Sie führt ihre 15jährige Mischlingshündin an der Leine. „Meine Tochter muss auch raus, mein Sohn ist weg und ich habe keinen Schlüssel. Naja, da kann man nichts machen“.

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Aus der Ferne sieht man den Kampfmittelräumdienst vom Regierungspräsidium Darmstadt direkt an der neuen Lahmeyerbrücke. Hinter rot-weißen Absperrungen leuchtet der Einsatzwagen in Silber.

Am Kiosk von Aytin Savaas stehen um 17 50 Uhr noch rund ein Dutzend Männer und Frauen. Der Inhaber sieht es gelassen. „Um 18 Uhr ist zu. Dann mache ich heute Abend eben mal frei.“

Dino und Thomas (Foto) trinken in Ruhe ihr Bier. „Es sind ja noch zehn Minuten Zeit. Vielleicht gehe ich dann angeln“, meint Dino. Thomas will in eine Kneipe außerhalb der 500 Meter Evakuierungszone.

Update vom Donnerstag, 19.09.19, 16.50 Uhr: Drei Einsatzwagen der Polizei stehen an der Ecke Motz- und Volgersbrunnenweg. Aus dem Lautsprecher tönt es. "Sehr geehrte Anwohner. In der Nähe wurde eine Fliegerbombe entdeckt. Sie befinden sich im Evakuierungsbereich. Bitte verlassen Sie Ihre Wohnungen. In der Berner Straße 103 steht eine Aufentshaltsstelle für Sie bereit. Bitte informieren Sie auch Ihre Nachbarn."

Update vom Donnerstag, 19.09.19, 15.46 Uhr: Wegen der Entschärfung einer Bombe in Frankfurt Riederwald kommt es ab dem späten Nachmittag zu Einschränkungen beim ÖPNV. Zwischen 19 und 23 Uhr fahren die Straßenbahnlinien 11 und 12 nicht zwischen Riederhöfe, Fechenheim und Hugo-Junkers-Straße. Ein Ersatzverkehr ist für diesen Zeitraum aus Sicherheitsgründen nicht vorgesehen.

Bombe in Frankfurt gefunden: Entschärfung Donnerstagabend

Update vom Donnerstag, 19.09.2019, 11.50 Uhr: Vor allem für die Pendler wird der Weg nach Hause eine Herausforderung - zumindest für jene, die abends in den Main-Kinzig-Kreis oder nach Hanau müssen. Während der Entschärfung der Bombe wird die Hanauer Landstraße komplett gesperrt sein. So kommen Sie aus der Stadt.

Update vom Donnerstag, 19.09.2019, 7.26 Uhr: Am heutigen Donnerstag (19.09.2019) wollen Experten des Kampfmittelräumdienstes in Frankfurt-Riederwald eine Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg entschärfen. Rund 1200 Menschen müssen deshalb bis Donnerstagabend um 18 Uhr ihre Wohnungen und Geschäftsräume verlassen haben. 

Den genauen Bereich markiert die Branddirektion Frankfurt in ihrer Notfallinformation auf einer Karte.

Auch der öffentliche Nahverkehr wird von den Sperrungen betroffen sein. Das Ende der Sperrung wird laut Ordnungsamt und Feuerwehr für 23 Uhr erwartet. 

Diesen Evakuierungsbereich hat die Feuerwehr Frankfurt festgelegt.
Diesen Evakuierungsbereich hat die Feuerwehr Frankfurt für Riederwald festgelegt. © Screenshot: Feuerwehr Frankfurt

Update vom Mittwoch, 18.09.2019, 22.26 Uhr: Die Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg, die am Mittwochnachmittag bei Bauarbeiten gefunden wurde, liegt in der Nähe der Hanauer Landstraße. Deshalb sind von der Evakuierung im Vergleich zu anderen Entschärfungen weniger Menschen betroffen. Die Baustelle, auf der die Bombe gefunden wurde, liegt zwischen zwei Gewerbegebieten, Bahnschienen und Kleingärten. Deshalb wird es am Donnerstag zu Einschränkungen im öffentlichen Nahverkehr kommen. Darüber werden die VGF und der RMV am morgigen Donnerstag genauere Auskunft geben können. 

Von der Evakuierung betroffene Bürger werden zudem gebeten, gegebenenfalls ihre Nachbarn über die Sperrung zu informieren, damit bis 18 Uhr alle die Sperrzone verlassen haben und die Entschärfung pünktlich beginnen kann.

Update vom Mittwoch, 18.09.2019, 19.30 Uhr: Im Frankfurter Stadtteil Riederwald ist eine 50-Kilogramm-Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden worden. Wie die Polizei und Feuerwehr mitteilen, soll sie am Donnerstagabend (19.09.) entschärft werden. Von der bevorstehenden Evakuierung sind rund 1200 Menschen betroffen. Alle Personen, die in dem Evakuierungsbereich wohnen, müssen den Bereich bis 18 Uhr verlassen haben.

Hilfsbedürftige und bettlägerige Menschen im Evakuierungsbereich liegen, können bei Bedarf einen Transport beantragen. Hierzu steht das Bürgertelefon unter der Telefonnummer 069 - 212 111 ab Donnerstagmorgen, 7 Uhr, zur Verfügung. Alternativ können sich hilfsbedürftige Menschen über ein Online-Registrierungsportal auf der Internetseite der Feuerwehr für den Transport anmelden. Alle Menschen, die einen Kranken- oder Behindertentransport benötigen, werden gebeten, sich bis spätestens 14 Uhr zu melden.

Bombe in Frankfurt: Öffentlicher Nahverkehr von Sperrung betroffen

Für die von der Evakuierung betroffenen Personen wird in den Räumen der Johanniter-Unfall-Hilfe, Berner Straße 103-105, 60437 Frankfurt, eine Betreuungsstelle eingerichtet. Diese ist ab 16 Uhr geöffnet. Laut Polizei wird ein Bustransfer eingerichtet. Über die Dauer der Sperrung können die Einsatzkräfte derzeit noch keine genauen Angaben machen. Es ist aber laut Feuerwehr zu erwarten, dass die betroffenen Menschen ab 23 Uhr wieder zurück in ihre Wohnungen gehen können.

Auch der öffentliche Nahverkehr wird von den Sperrungen betroffen sein. Hierzu wird es noch detaillierte Informationen der VGF und des RMV geben. 

Frankfurt: Fliegerbombe im Riederwald gefunden

Erstmeldung vom Mittwoch, 18.09.2019, 19.10 Uhr: Frankfurt - Im Frankfurter Stadtteil Riederwald ist am Mittwochnachmittag bei Sondierungsarbeiten auf einem Baugrundstück nördlich der Lahmeyerstraße eine Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden worden. Wie Feuerwehr und Polizei mitteilen, ist die Bombe gesichert und in einer stabilen Lage. Sie soll am Donnerstagabend entschärft werden.

Dazu müssen rund 1200 Menschen ihre Wohnungen verlassen. Bis 18 Uhr soll die Sperrzone evakuiert worden sein, das Ende der Sperrung wird für etwa 23 Uhr erwartet. 

Immer wieder werden in Frankfurt Bomben bei Bauarbeiten gefunden

Die Frankfurter Feuerwehr und die Polizei in der Mainmetropole haben mittlerweile reichlich Erfahrung mit Evakuierungsaktionen dieser Art. Im September 2017 war es zur größten Evakuierung der deutschen Nachkriegsgeschichte in Frankfurt gekommen. Damals wurde eine Fliegerbombe bei Bauarbeiten im Westend entdeckt. Rund 65.000 Menschen mussten ihre Wohnungen verlassen. 

Im Juli 2019 war es zur letzten Evakuierungsaktion gekommen. Im Ostend hatten tausende Anwohner ihre Wohnungen verlassen müssen. 

Die Autobahn A5 am Flughafen Frankfurt muss in der Nacht auf Donnerstag gesperrt werden. Bomben aus dem Zweiten Weltkrieg wurden gefunden.

Bei Bauarbeiten auf dem Gelände der Messe Frankfurt wurde eine Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden.

Sabine Schramek / msb / tom

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