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Stadt Hannover will jetzt gendergerecht formulieren - welche Wörter „verboten“ wurden, verwundert

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Von: Sebastian Horsch

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Die Stadt Hannover will sich in Zukunft um gendergerechte Sprache bemühen (Symbolbild). © dpa / Henning Kaiser

Hannover will Vorreiterin für gendergerechte Sprache sein. Deshalb hat die niedersächsische Hauptstadt eine verbindliche „Empfehlung für eine geschlechtergerechte Verwaltungssprache“ herausgegeben.

Hannover - Der städtische Schriftverkehr – also E-Mails, Pressemitteilungen, Broschüren oder Formulare – sollen künftig entsprechend formuliert sein. So soll demnach zum Beispiel statt „Rednerpult“ der Begriff „Redepult“ verwendet werden. Auch sollen durch die Verwendung von Pluralformen alle Geschlechter einbezogen werden: also „Lehrende“ statt „Lehrer“. Damit trage sie der Vielzahl geschlechtlicher Identitäten Rechnung – und gehe damit weiter als der bisherige Ausgleich zwischen männlichen und weiblichen Formulierungen, teilt die Stadt mit. 

„Vielfalt ist unsere Stärke – diesen Grundgedanken des städtischen Leitbilds auch in unserer Verwaltungssprache zu implementieren, ist ein wichtiges Signal und ein weiterer Schritt, alle Menschen unabhängig von ihrem Geschlecht anzusprechen“, erklärt Oberbürgermeister Stefan Schostok. Wenn eine solche Formulierung nicht möglich sei, werde zudem der „Gender Star“ – eingesetzt. 

Das Sternchen * zwischen der maskulinen und femininen Endung solle in der Schriftsprache als Darstellungsmittel aller sozialen Geschlechter und Geschlechtsidentitäten dienen und hebe den Geschlechterdualismus auf. Beim Vorlesen werde es durch eine kurze Atempause gekennzeichnet.

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