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Verheerendes Unglück am Zug: Zwei Jungen von Stromschlag getötet - „Wir haben brennende Menschen gesehen“

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Von: Christina Denk

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Rettungskräfte stehen in der Nacht vor zwei abgestellten Zugwaggons.
Zwei Jungen starben bei dem Versuch auf den Waggon zu klettern. Sie wurden von einem Stromschlag der Oberleitung getötet. © Jonas Walzberg/dpa

In Itzehoe (Schleswig-Holstein) sind zwei Jungen bei dem Versuch auf einen Waggon zu steigen ums Leben gekommen. Ein Stromschlag der Oberleitung sprang offenbar auf sie über. Er hatte 15.000 Volt.

Update vom 30. November, 9.30 Uhr: Nach dem Unfall zweier Jugendlicher in Itzehoe war ein Großaufgebot an Einsatzkräften im Einsatz. Nach Angaben des Polizeisprechers wurden die beiden Leichen, nach Abschaltung der Oberleitung, von der Feuerwehr geborgen und dem Bestatter übergeben. Es waren Einsatzkräfte der Feuerwehr Itzehoe, vier Rettungswagen, zwei Notarztfahrzeuge sowie Beamte von Landes- und Bundespolizei im Einsatz. Weil Gefahrgut in dem Kesselwagen war, wurde vorsorglich der Löschzug Gefahrgut des Kreises Steinburg alarmiert, berichtet

Itzehoe: Unfall am Bahnhof - Jugendliche klettern auf Zug - Tödlicher Stromschlag erwischt sie

Erstmeldung vom 29. November: Itzehoe - Am Samstagabend (28.11) kam es in Itzehoe in Schleswig-Holstein zu einem verheerenden Unfall. Eine Gruppe Jugendlicher war auf einem Gleisgelände unterwegs. Als zwei von ihnen auf einen abgestellten Wagon kletterten, sprang ein Stromschlag mit 15.000 Volt von der Oberleitung über. Keiner der beiden Jungen auf dem Dach überlebte den Vorfall. Zeugen berichteten von brennenden Menschen.

Zwei der 16- bis 18-jährigen Jugendlichen, die am Samstag auf den Gleisen des Itzehoer Bahnhofes unterwegs waren, kletterten gegen 22 Uhr auf einen abgestellten Kesselwagen, so der Bericht der Bundespolizei. Dabei kamen die zwei Jugendlichen auf dem Dach zu nah an die Oberleitung. Der Strom sprang über und die Jungen erlitten einen Stromschlag mit einer Ladung von 15.000 Volt. Eine tödliche Menge. Die anderen beiden der Gruppe waren am Boden geblieben.

Nach dem Unglück war ein Großaufgebot an Rettungskräften im Einsatz. Notarztwagen, Rettungsfahrzeuge und Beamte der Polizei untersuchten den Unfallort. Der Bahnhof wurde für eineinhalb Stunden gesperrt, um die Rettungsarbeiten zu ermöglichen. Zur gefahrlosen Bergung der Jungen wurde zudem der Strom der Oberleitung abgeschaltet.

Die beiden überlebenden Jungen der Gruppe wurden ärztlich betreut. Einer erlitt laut Angaben der Bundespolizei Verbrennungen an der Hand, der Zweite einen Schock.

Itzehoe: Anwohnerin sieht Unfall am Bahnhof - „Wir haben einen brennenden Menschen gesehen“

Eine Anwohnerin wurde Zeugin des Unfalls. „Es gab einen großen Knall! Und wir haben einen brennenden Menschen gesehen und noch einen, der obendrauf lag, und zwei, die weggelaufen sind“, sagte sie gegenüber der Bild.

Was die beiden Jungen auf dem Waggon nicht beachteten oder nicht wussten, ist, dass Stromschläge bei hohen Volt-Zahlen auch ohne direkten Kontakt überspringen können. Die Bundespolizei warnt immer wieder, dass der Strom bei einer Leitung von 15 000 Volt bereits überspringen kann, wenn man ihr näher als 1,50 Meter kommt.

Es ist nicht das erste Mal, dass ein Jugendlicher bei dem Versuch auf einen Zug zu klettern stirbt. Ähnliche Szenen ereigneten sich in Ebersberg.* Ein Experte erklärt, warum es immer wieder passiert*.(chd mit dpa)*Merkur.de ist Teil des Ippen-Digital-Netzwerkes.

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