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Influencerin zwingt Sohn, für die Kamera zu weinen – Netz reagiert empört: „So traurig“

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Von: Zülal Acar

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Ein Junge hat seinen Kopf auf die Schulter einer Frau gelegt.
YouTuberin Jordan Cheyenne forderte ihren Sohn dazu auf zu weinen, um mehr Klicks zu bekommen. © Screenshot Twitter

Eine Influencerin hat für mehr Klicks ihren kleinen Sohn dazu aufgefordert, vor der Kamera zu weinen. Aufnahmen davon gingen versehentlich viral.

Los Angeles - Klicks, Likes, Kommentare: Im Netz ist Aufmerksamkeit die Währung. Viele Influencer zehren von ihr – und würden fast alles tun, um sie zu bekommen. Bewiesen hat das vor nicht allzu langer Zeit Internetpersönlichkeit Lovely Peaches. Sie brach ihrem Hund für mehr Klicks die Beine (*fr.de berichtete). Der groteske Fall sorgte für Empörung im Netz.

Ebenfalls um Reichweite ging es bei einer anderen Influencerin, die offenbar nicht davor zurückschrak, ihr Kind für mehr Zuschauerzahlen zu instrumentalisieren. Aktuell kursieren Beiträge im Netz, die dieses problematische Verhalten anprangern. Besonders ein Video ging auf Twitter viral.

Anmerkung der Redaktion

Dieser Artikel wurde ursprünglich am 25.02.2022 veröffentlicht. Da er für unsere Leserinnen und Leser noch immer Relevanz besitzt, haben wir ihn erneut auf Facebook gepostet.

„Komm ein Stück näher für das Video“, sagt darin eine Frau zu einem Jungen. Sie sind Mutter und Sohn. Die Kulisse: das Familienauto. Es sind Aufnahmen, die die YouTuberin Jordan Cheyenne selbst gemacht hat. Doch eigentlich waren sie nicht für ihr Publikum bestimmt. Denn Cheyenne vergaß offenbar einige Szenen aus ihrem YouTube-Video zu löschen – ehe sie bereits online waren.

Mutter gibt Sohn Anweisung: „Tu so, als ob du weinst“

In dem berüchtigten Ausschnitt scheint die Mutter ihrem Sohn Regieanweisungen zu geben. Er soll seinen Kopf an die Schulter der Frau legen und so tun, als ob er trauere. Schließlich sei der Hund doch erst vor Kurzem verstorben. „Tu so, als ob du weinst“, fordert sie ihren Sohn auf, während sie nonchalant ihr Schmollgesicht übt. „Ich weine doch“, entgegnet ihr der Junge mit zitternder Stimme. Ihr reicht das anscheinend nicht. „Mach das so, guck so“, sagt sie ihm immer wieder. Sie klingt dabei fest entschlossen. Dabei nimmt sie ihren Jungen nicht wahr, als er ihr mehrfach sagt, dass er wirklich traurig ist, dass sein Hund nicht mehr lebt.

Die Rechnung hätte in ihrem Kopf so einfach sein können: mehr Emotionen, mehr Klicks. Nur blöd also, dass sie vergessen hat, diese enthüllenden Clips aus dem Video zu entfernen, das schließlich auf ihrem Kanal veröffentlicht wurde. In den sozialen Netzwerken sorgt der Videopatzer von Jordan Cheyenne für reichlich Gesprächsstoff. Viele Nutzer reagieren empört.

„Das ist Kindesmissbrauch“, schreibt einer Twitter-Nutzerin unter dem geteilten Video. Eine andere: „Das ist auf so vielen Ebenen falsch.“ In einem weiteren Kommentar kritisiert ein Mann die Einstellung vieler Influencer: „Das ist die Welt, in der wir leben, die Menschen sind so durstig nach Ruhm und Followern, so traurig.“ Ein Instagram-Nutzer kommentiert: „Wie stehen die Chancen, dass sie den Hund für diesen Moment umgebracht hat?“

Das Originalvideo von Cheyenne wurde 2021 auf YouTube veröffentlicht und inzwischen nach einem Entschuldigungsvideo entfernt. *fr.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.

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