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Nur noch eine Bahnstrecke im Norden nach Sturm „Herwart“ gesperrt

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Von: Nadine Miller, Marcel Görmann, Matthias Kernstock, Florian Weiß, Denis Huber

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Herbststurm „Herwart“ hielt die Einsatzkräfte in Norddeutschland auf Trab. Neben vielen umgestürzten Bäumen wurde eine historische Mühle zerstört. Durch den Sturm kamen in Deutschland drei Menschen ums Leben.

München/Hamburg - Er war der dritte Herbststurm nach dem verheerenden „Xavier“ Anfang Oktober und „Sebastian“ im September:  „Herwart“ fegte über Deutschland hinweg! In unserem Nachrichtenticker berichten wir, wie nun das Aufräumen beginnt.

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Dienstag, 8.34 Uhr:

Zwei Tage nach dem Sturmtief „Herwart“ sind fast alle Bahnstrecken im Norden wieder befahrbar. Lediglich die Strecke zwischen Hamburg-Harburg und Cuxhaven war am Dienstag noch gesperrt, wie ein Sprecher der Deutschen Bahn am Dienstagmorgen sagte. Dort seien Ersatzbusse im Einsatz. Die wichtige Verbindung zwischen Hamburg und Berlin war am Montagnachmittag freigegeben worden.

Alle anderen Regionalbahnen in Schleswig-Holstein, Hamburg und Niedersachsen fuhren am Dienstagmorgen wieder nach Plan. Das gelte nach Angaben der Metronom-Gesellschaft auch für die Verbindungen der Metronom-Regionalzüge. Die Fernzüge zwischen Hamburg und Westerland auf Sylt, Hamburg und Kiel sowie zwischen Hamburg und Stralsund über Rostock fuhren am Feiertag wieder planmäßig. Es könne jedoch vereinzelt zu Ausfällen und Verspätungen kommen.

Die Hamburger Feuerwehr hatte in der Nacht zum Dienstag noch rund 80 Einsätze infolge des Sturms. Größtenteils seien umgeknickte Bäume entfernt und die Straßen geräumt worden, sagte ein Sprecher der Feuerwehr am Dienstag. Die Feuerwehr Kiel berichtete hingegen von einer ruhigen Nacht ohne Sturmeinsätze.

Montag, 9.00 Uhr: Wegen der extremen Wetterlage in Deutschland bieten viele Menschen in den sozialen Netzwerken ihre Hilfe an. Von Fahrdiensten, Essen bis hin zu Schlafplatz-Möglichkeiten -  die Hilfsbereitschaft der Menschen ist auch bei Herbststurm „Herwart“ riesig. Doch ein Angebot sorgt bei Facebook für große Diskussionen. Ein Mann aus Veelböken (Mecklenburg-Vorpommern) bietet anderen Facebook-Usern eine notdürftige Unterkunft an. Wer sein Dach über dem Kopf verloren habe, könne bei „Ronny“ kurzfristig unterkommen. Doch der Facebook-User hat eine unmoralische Bedingung, die an das Angebot geknüpft ist: „Biete halbnackten jungen Weibern um die 25 ausreichend Schlafplatz auf meinem Dachboden. Immer rein, Kleiderordnung nackisch oder sichtfrei für meine Nachbarn.“

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Dieses Angebot machte ein Facebook-User im Netz. © Screenshot Facebook

Ob der Mann dieses Angebot ernst gemeint hat oder damit bewusst provozieren wollte, ist nicht bekannt. Der frauenfeindliche Post führte sofort zu bösen Kommentaren. Andere User bezeichneten „Ronny“ als „Sexist“ oder verglichen seine Aktion mit den „#Weinstein“-Vorfällen in den USA. Am Montagmorgen war der Post bei Facebook gelöscht worden. Ob die Verantwortlichen des Netzwerkes oder der User selbst für die Entfernung des unmoralischen Angebots verantwortlich sind, blieb unklar. 

mk

7.18 Uhr:

Der Bahnverkehr im Norden und Osten Deutschlands kommt nach dem Sturm „Herwart“ am Montag langsam wieder in Gang. Es gibt aber immer noch einige Strecken, auf denen weiterhin keine Fernzüge fahren.

Vom Morgen an sind wieder erste Fernzüge zwischen Hannover und Berlin

, Hannover und Magdeburg, Berlin und Dresden sowie Münster (Westfalen) und Norddeich unterwegs, wie die Bahn am Morgen mitteilte. Ab etwa 14 Uhr sollen zwischen Hamburg und Berlin wieder erste Fernzüge fahren. Wegen des Umfangs der Schäden könne es allerdings auf diesen Strecken weiter zu Einschränkungen und auch Zugausfällen kommen. „Bitte informieren Sie sich nochmals vor Reiseantritt“, hieß es.

Lahmgelegt ist der Fernverkehr weiterhin auf den Strecken Hamburg-Westerland, Hamburg-Kiel, Hamburg-Lübeck-Puttgarden, Hamburg-Rostock-Stralsund, Berlin-Stralsund sowie Dortmund- Bremen-Hamburg. Für Reisen zwischen Hamburg und dem Ruhrgebiet werden die Verbindungen über Hannover empfohlen.

6.27 Uhr: Herbststurm „Herwart“ hat einen dritten Menschen in Deutschland das Leben gekostet. Ein 56-Jähriger Mann aus Sachsen sei in der Nacht zum Montag im Krankenhaus verstorben, sagte ein Polizeisprecher am frühen Montagmorgen. Der Mann war gemeinsam mit einer 48-jährigen Frau und einem 48-jährigen Mann auf dem Peenestrom in Mecklenburg-Vorpommern gekentert. Die 48-Jährige starb bereits am Abend im Krankenhaus. Der 48-jährige Mann wurde auch am Montagmorgen noch vermisst. Die Suche nach dem Mann sollte im Verlauf des Tages weitergehen. In Niedersachsen war zuvor ein Camper ertrunken, der vom Hochwasser der Sturmflut eingeschlossen wurde.

22.51 Uhr: Zu einem Unglück kam es auch vor den Nordsee-Inseln Langeoog und Spiekeroog. Dort ist ein Frachter namens „Glory Amsterdam“ auf Grund gelaufen, der 1800 Tonnen Schwereöl und 140 Tonnen Marinediesel als Treibstoff geladen hatte. Die Situation könnte eskalieren, wenn es dem Rettungsteam nicht gelingt den Frachten freizuschleppen. Sollten die Tanks nämlich leckschlagen, droht eine Ölverschmutzung im Nationalpark Wattenmeer.

22.19 Uhr: Ein anderer User postete dieses Bild auf Instagram. Darauf zu sehen ist der Fähranleger Bremerhaven. Straßen wurden komplett von den Wassermassen geflutet.

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22.14 Uhr: Ein Bild zeigt die Schäden nach dem Sturm. In Berlin-Reinickendorf wurde ein riesiger Baum entwurzelt und umgeworfen, mitten in den Garten eines Wohnblocks. 

20.10 Uhr: Am Sonntagabend meldete die Bahn, dass einzelne Züge auf den Verbindungen Berlin-Leipzig, Berlin-Halle-Erfurt, Dortmund-Hannover und Kassel-Hannover-Hamburg wieder den Betrieb aufnehmen. Die wichtige Strecke zwischen Hannover und Berlin werde voraussichtlich ab Montagnachmittag (14.00 Uhr) wieder nach Plan befahren, ebenso die Route Hannover-Bremen-Norddeich.

Dagegen dürften die Arbeiten auf den stark von „Herwart“ getroffenen Strecken Hamburg-Berlin, Dortmund-Bremen-Hamburg, Hamburg-Westerland, Hamburg-Kiel, Hamburg-Lübeck-Puttgarden, Hamburg-Rostock-Stralsund sowie Berlin-Stralsund noch andauern. Hier sei weiter kein Betrieb möglich, hieß es bei der Bahn. Man arbeite aber „mit Hochdruck daran, dass der Fernverkehr auf vielen der aktuell gesperrten Hauptstrecken in Nord- und in Mitteldeutschland ab Montag wieder anlaufen kann“.

Kunden sollten sich vor Reisebeginn über die Lage informieren - etwa über die Bahn-App, die Webseite oder eine eigens eingerichtete Hotline. Zusätzliches Personal soll die Reisenden an den Bahnhöfen betreuen, an mehreren Orten stehen auch Übernachtungszüge bereit. Zunächst hatte die Bahn geschätzt, dass nur bis Sonntagnachmittag keine Züge im Fernverkehr fahren.

19.40 Uhr: Der Herbststurm „Herwart“ hat ein zweites Todesopfer in Deutschland gefordert. Auf dem Peenestrom in Mecklenburg-Vorpommern war am Sonntag ein Motorboot mit drei Urlaubern aus Sachsen gekentert. Eine ins Krankenhaus gebrachte Frau starb inzwischen, wie ein Polizeisprecher in Neubrandenburg am Abend mitteilte. Rettungskräfte hatten die Frau und einen Mann in der Nähe von Wolgast zunächst bergen können. Die beiden waren trotz Sturmwarnung auf den Peenestrom, der zur Ostsee führt, hinausgefahren. Die Suche nach einem dritten Passagier blieb nach Angaben der Beamten auch nach rund fünf Stunden erfolglos. 

19.00 Uhr: Bei stürmischem Wetter ist auf dem Peenestrom in Mecklenburg-Vorpommern am Sonntag ein Motorboot mit drei Urlaubern aus Sachsen gekentert. Zwei Menschen konnten bei Wolgast im Kreis Vorpommern-Greifswald mit lebensbedrohlichen Verletzungen gerettet werden, ein Mann wird noch vermisst, wie ein Polizeisprecher sagte. Die Urlauber aus der Region Chemnitz waren trotz Sturmwarnung auf den Peenestrom, der zur Ostsee führt, hinausgefahren. Der gerettete 56-Jährige und die 48 Jahre alte Frau seien mit starken Unterkühlungen in Kliniken gebracht worden. Die Suche nach dem dritten Passagier soll am Montag fortgesetzt werden.

16.09 Uhr: Die schwere Sturmflut in der Nacht zum Sonntag hat auf der ostfriesischen Insel Wangerooge Massen an Sand weggespült. Der Sand am Bade- und Burgenstrand sei zu 80 Prozent verschwunden, sagte Insel-Bürgermeister Dirk Lindner (parteilos). Wegen der meterhohen Abbruchkante seien zwei Strandübergänge gesperrt. Der Lokalpolitiker fühlt sich alleingelassen. „Wir warnen seit Jahren, aber Land und Bund schieben sich gegenseitig die Verantwortung zu“, kritisierte Lindner.

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Den Bade- und Burgenstrand habe die Gemeinde vom Bund gepachtet und müsse jetzt auch für die Kosten aufkommen, wieder Sand aufzuschütten. Die Schäden in anderen Bereichen der Insel könne man erst am Montag beurteilen, wenn das Nachthochwasser weg sei, sagte der Bürgermeister.

15.22 Uhr: In Hamburg ist „Land unter“, die Elbe überflutet die Straßen. Das Video zeigt die HafenCity.

13.57 Uhr: Sturmtief „Herwart“ hat ein erstes Todesopfer gefordert. Ein 63-Jähriger ist am Ufer des Jadebusens (Niedersachsen) ertrunken, als er von der Sturmflut überrascht wurde.* Der Mann habe den Ermittlungen zufolge mit seinem Bruder auf einem Campingplatz am Strandbad Sehestedt in einem Bulli übernachten und sich beim Herannahen des Wassers zu Fuß in Sicherheit bringen wollen, teilte die Polizei am Sonntag mit. Der 59 Jahre alte Bruder konnte sich noch an einem Mast festhalten. Er wurde von einer DLRG-Schlauchboot-Besatzung am frühen Morgen gerettet und unterkühlt in ein Krankenhaus gebracht. Der 63-Jährige wurde wenig später tot geborgen.

13.31 Uhr: Das sind keine guten Nachrichten für alle Bahnreisende. “Derzeit sind die Städte Hamburg, Bremen, Kiel, Hannover und Berlin nicht mit Fernverkehrszügen zu erreichen“, teilte die Bahn eben mit und ergänzte, dass der Fernverkehr erst am Montag wieder aufgenommen werden könne. Heißt: Heute wird der Verkehr in diesen Regionen nicht mehr ins Rollen kommen.

12.36 Uhr: Die Polizei hat die Autobahn 8 in Oberbayern auf einer Strecke von etwa acht Kilometern gesperrt. Grund dafür sei Sturmtief „Herwart“, wie die Polizei am Sonntag mitteilte. Bäume drohten in dem gesperrten Bereich umzustürzen. Die Sperrung in beide Richtungen zwischen den Autobahnausfahrten Neukirchen und Siegsdorf (Landkreis Traunstein) sollte bis voraussichtlich 16.00 Uhr dauern. Im Süden Oberbayerns fuhr die Polizei bis zum Sonntagmittag 150 Einsätze.

12.13 Uhr: Aufgrund des schweren Herbststurms „Herwart“ wird das Duell in der 2. Fußball-Bundesliga zwischen Dynamo Dresden und Eintracht Braunschweig zweieinhalb Stunden später angepfiffen. Wie die Sachsen am Sonntagvormittag mitteilten, wird die Partie erst um 16.00 Uhr statt um 13.30 Uhr beginnen.

11.49 Uhr: In Tschechien hat der schwere Herbststurm „Herwart“ zwei Menschen das Leben gekostet. Eine Frau wurde bei einem Waldspaziergang bei Trebic (Trebitsch) in Mähren von einem Baum erschlagen. Ein Mann starb, als er in der Kleinstadt Jicin (Jitschin) in Nordböhmen von einem Baum getroffen wurde. Das berichtete die Agentur CTK am Sonntag unter Berufung auf die Rettungskräfte. Hunderttausende Haushalte waren im ganzen Land ohne Strom, weil Freileitungen beschädigt wurden. Der staatliche Wetterdienst gab Unwetterwarnungen vor extrem starkem Sturm heraus und warnte vor Hochwassergefahr im Norden Tschechiens. Die Feuerwehren waren im Dauereinsatz, um Äste und Baumstämme von Straßen und Eisenbahnstrecken zu entfernen. In Most (Brüx) wurde eine erst vor sieben Jahre eingeweihte orthodoxe Holzkirche vom das Unwetter regelrecht umgeworfen und zerstört.

11.11 Uhr: Wegen starker Windböen in Frankfurt musste am Sonntag ein Airbus A380 der Lufthansa außerplanmäßig in Stuttgart landen. Nachdem die aus Houston (USA) kommende Maschine einige Zeit über dem Flughafen Frankfurt gekreist war, entschied sich der Kapitän zur Sicherheitslandung in der baden-württembergischen Landeshauptstadt, auch weil Treibstoff knapp wurde. Der SWR hatte zunächst darüber berichtet. Ein Sprecher des Flughafens Stuttgart sagte, das Flugzeug sei sicher gelandet. Ein Sprecher der Lufthansa bestätigte das ebenfalls.

11.01 Uhr: Während der Sturmflut in Hamburg haben Feuerwehrleute am Sonntag sieben Kühe gerettet. Die Herde war beim Grasen im Stadtteil Neuengamme von den Fluten eingeschlossen worden. Die Feuerwehrleute trieben die Tiere von Booten aus ans Land. Die Aktion im Elbvorland dauerte fast drei Stunden, wie ein Sprecher sagte.

Sturmtief "Herwart" in Hamburg-Altengamme
Feuerwehrleute treiben in Hamburg-Altengamme eine Kuh aus dem Wasser. Eine Kuhherde war im Elbvorland vom Hochwasser überrascht worden. © dpa

9.51 Uhr: Sturmtief „Herwart“ hat in Bayern erste Wirkung gezeigt. Nach Angaben der Polizei riss der Sturm in der Nacht zu Sonntag zahlreiche Bäume um. Auf den Straßen kam es dadurch am Sonntagmorgen zu Verkehrsbehinderungen. Verletzt wurde nach Polizeiangaben niemand. Auch im Bahnverkehr gab es im Freistaat am Vormittag wegen umgestürzter Bäume Störungen. Zwischen Fürth und Cadolzburg (Landkreis Fürth) sowie Tutzing (Landkreis Starnberg) und Kochel (Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen) waren die Bahnstrecken zeitweise gesperrt. Der Deutsche Wetterdienst rechnet damit, dass der Sturm in Bayern am Sonntagvormittag seinen Höhepunkt erreicht. Im Flachland müsse mit orkanartigen Böen von bis zu 115 Stundenkilometern gerechnet werden, teilte ein Sprecher mit. Im östlichen Mittelgebirge und im Alpenraum seien auch Orkanböen möglich (alle Sturm-Infos aus Bayern bei merkur.de*).

9.16 Uhr: Der komplette Mühlenkopf der 1786 gebauten historischen Windmühle Catharina in Oldenswort (Schleswig-Holstein) wurde in der Nacht zum Sonntagmorgen durch eine Orkanböe des Sturmtiefs Herwart zerstört.

Sturmtief "Herwart" in Norddeutschland
© dpa

9.09 Uhr: Den Ausnahmezustand hat die Berliner Feuerwehr wegen zahlreicher Schäden infolge des Sturmtiefs „Herwart“ ausgerufen. Ein Feuerwehrsprecher begründete dies am Sonntagmorgen mit der Vielzahl der Einsätze: Zwischen 04.00 Uhr und 07.00 Uhr seien es 100 gewesen. Alle Freiwilligen Feuerwehren wurden in den Dienst gerufen. Der Sturm deckte am Morgen ein komplettes Hausdach ab. „Teile liegen auf der Straße“, sagte der Sprecher. An zwei Orten stürzten zudem Baugerüste um - ein Fußgänger wurde dabei schwer, aber nicht lebensgefährlich verletzt. Zwei S-Bahnen rammten umgestürzte Bäume. Verletzte habe es in beiden Fällen nicht gegeben.

8.44 Uhr: Am Hamburger Hafen ist am Sonntagmorgen die Elbe über die Ufer getreten. Feuerwehr und Polizei sind im Einsatz. So drohe eine Tiefgarage in der Nähe der Elbphilharmonie vollzulaufen, sagte ein Feuerwehrsprecher. Offenbar hätten die Flutschutztore die Garage nicht ausreichend funktioniert. Die Elbchaussee entlang des Hamburger Hafens ist einem Polizeisprecher zufolge ebenfalls überspült worden. Sie wurde teilweise gesperrt. Auch der Hamburger Fischmarkt wurde gesperrt.

In Hamburg wird am Vormittag eine schwere Sturmflut mit einem Pegel von 2,5 Metern über dem mittleren Hochwasser erwartet. Der Pegelhöchststand wird voraussichtlich um etwa 10.00 Uhr erreicht.

7.55 Uhr: Die Deutsche Bahn hat ihren Zugverkehr am Sonntagmorgen in weiten Teilen Deutschlands eingestellt. Wegen des Sturmtiefs „Herwart“ führen derzeit keine Züge mehr in Nord- und Mitteldeutschland, teilte ein Bahnsprecher am Morgen in Berlin mit. Betroffen seien die Strecken in den Bundesländern Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Züge aus anderen Regionen in diese Gebiete endeten vorzeitig.

6.22 Uhr: In Mecklenburg-Vorpommern mussten in der Nacht vier Bahnlinien wegen umgestürzter Bäumen gesperrt werden. Auch hier seien Spezialisten mit der Entstörung beschäftigt. Die Bahn bittet Reisende, sich online zu informieren. Ein Mitarbeiter des Innenministeriums beschrieb die Nacht als unruhig, in erster Linie seien aber nur Bäume umgestürzt. Im Landkreis Rostock wurde ein Haus von einem Baum getroffen, die Bewohner blieben unverletzt. Die Polizei in Neubrandenburg meldete zwei Bäume, die auf Autos fielen.

Wegen des Sturmtiefs „Herwart“ wurde der Bahnverkehr in weiten Teilen Deutschlands eingestellt.
Wegen des Sturmtiefs „Herwart“ wurde der Bahnverkehr in weiten Teilen Deutschlands eingestellt. © dpa

6.20 Uhr: Die Bahnstrecken zwischen Kiel und Hamburg, sowie zwischen Flensburg und Hamburg wurden durch umgestürzte Bäume blockiert. „Entstörtrupps sind bereits mit Kettensägen und anderem schweren Gerät vor Ort und arbeiten fieberhaft an einer Beseitigung der Hindernisse“ sagte ein Bahn-Sprecher der Deutschen Presse-Agentur. Wann die Strecken wieder frei sein werden, war zunächst unklar.

6.13 Uhr: Herbststurm „Herwart“ hat den deutschen Norden fest im Griff. Verletzte soll es aber bisher keine gegeben haben. Die Leitstellen in Schleswig-Holstein berichteten in der Nacht zum Sonntag von umgekippten Bäumen, eingestürzten Baugerüsten und weggeflogenen Trampolinen. Im nordfriesischen Oldenswort fiel eine historische Mühle dem Sturm zum Opfer.

6.08 Uhr: An der deutschen Nordseeküste droht am Sonntagvormittag eine schwere Sturmflut. Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie gab in der Nacht eine entsprechende Warnung heraus. Besonders stark betroffen könnten Hamburg und die angrenzenden Elbegebiete sein: Hier wird ein Pegel von bis zu 2,5 Meter über dem mittleren Hochwasser erwartet. Im Wesergebiet könnten die Pegel zwei Meter über dem mittleren Hochwasser liegen, an der nordfriesischen Küste rund 1,5 Meter. Die Warnung vor der schweren Sturmflut besteht nach Angaben des Bundesamts zunächst bis Sonntag um 10.00 Uhr (MEZ). Die Flutgefahr geht von einem kräftigen Sturmtief aus, das in der Nacht zu Sonntag und am Sonntagvormittag über die Nordosthälfte Deutschlands hinwegzieht. Stellenweise werden Böen in Orkanstärke erwartet.

Kräftige Winde gab es bereits am Samstag in der Hansestadt Hamburg. Die Vorboten von „Herwart“.
Kräftige Winde gab es bereits am Samstag in der Hansestadt Hamburg. Die Vorboten von „Herwart“. © dpa

Die Entwicklungen am Samstag, 28. Oktober 2017, im Live-Ticker

21.52 Uhr: An der Nordseeküste bereiten sich die Bewohner auf Sturmschäden vor. Auf der Nordseeinsel Wangerooge wurde bereits der Fährbetrieb zum Festland eingestellt, meldet Focus Online

20.35 Uhr: Auch in Bayerns Landeshauptstadt München und in der Alpenregion wird mit einem stürmischen Sonntag gerechnet. Es gibt eine amtliche Warnung vor orkanartigen Böen, wie tz.de* schreibt

20.01 Uhr: Die Deutsche Bahn hält es für möglich, dass es ab dem frühen Sonntagmorgen zu Einschränkungen in den vom Sturm betroffenen Gebieten kommt, berichtet die dpa.

19.53 Uhr: Zoo und Tierpark in Berlin bleiben wegen der Sturmwarnung am Sonntag geschlossen. Herabfallende Äste des alten Baumbestandes könnten eine Gefahr für Besucher sein, hieß es in einer Mitteilung vom Samstag. Die Tiere würden vorsorglich in Häusern und Stallungen untergebracht. Beim Sturm „Xavier“ waren 18 Flamingos im Zoo von herabfallenden Ästen getötet worden. Glücklicherweise konnten die Flamingos diesmal bereits in ihre Innenstallungen gebracht werden. 

15.29 Uhr: Das Volksfest „Freimarkt Bremen“ wurde aus Sicherheitsgründen am Samstag schon um 18 Uhr geschlossen, wie das Nachrichtenportal kreiszeitung.de meldet*

Wetterprognose des Deutschen Wetterdienstes

An der Nordsee und im höheren Bergland rechnet der DWD mit Orkanböen. So werden an der Nordsee Windgeschwindigkeiten von 120 Kilometern in der Stunde erwartet. Im Westen und Südwesten hingegen ist die Sturmgefahr geringer. Ungemütlich kann es trotzdem werden: Landesweit wird mit schauerartigem und teilweise gewittrigem Regen gerechnet.

Darum könnte „Herwart“ harmloser ausfallen als „Xavier“

Voraussichtlich fällt „Herwart“ nicht ganz so stark aus wie „Xavier“ Anfang Oktober. Das Fortschreiten des Herbstes könnte zudem dazu beitragen, dass er weniger zerstörerisch wirkt als sein Vorgänger: Die Bäume tragen weniger Laub als vor vier Wochen und bieten damit weniger Angriffsfläche. Vor allem im Norden und Osten Deutschlands, aber auch im Alpenvorland, sind Spaziergänge oder Frühsport im Wald dennoch gefährlich

DWD-Meteorologe Sebastian Schappert zum „Herbststurm Herwart“

Die Herbststürme 2017

* tz.de, merkur.de, wa.de und kreiszeitung.de sind Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerkes.

mag mit Material der dpa

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