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Nach Explosionen in Texas: Rauch „unglaublich gefährlich“ - oder doch nicht?

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Tropensturm "Harvey"
In der Chemiefabrik des Petrochemie-Konzerns Arkema in Cosby nahe der texanischen Stadt Houston haben sich Explosionen ereignet. Nun tritt wohl giftiger Rauch aus dem Gebäude aus. © dpa

In einer überfluteten Chemiefabrik im US-Bundesstaat Texas haben sich zwei Explosionen ereignet. Zu dem nun austretenden schwarzen Rauch gibt es widersprüchliche Aussagen.

Cosby - Nach den Explosionen in einer Chemiefabrik in einem überschwemmten Gebiet nahe Houston in Texas gibt es widersprüchliche Aussagen dazu, wie gefährlich der austretende Rauch ist. Der Leiter der Katastrophenschutzbehörde FEMA, Brock Long, sagte in Washington, die Rauchwolke sei „unglaublich gefährlich“. Der Sheriff von Harris County, Ed Gonzalez, erklärte dagegen etwa zeitgleich in Texas, der Rauch sei nicht giftig. Es gebe keine Gefahr für die Bevölkerung. Mehrere Polizisten seien wegen brennender Augen und gereizter Lungen behandelt worden, das liege aber an dem Rauchgas. Richard Rennard von der französischen Betreiberfirma Arkema sagte, der Rauch sei schädlich. Die Giftigkeit sei aber „etwas Relatives“. Wenn man den Rauch einatme, führe das zu Reizungen der Lunge.

Wirbelsturm Harvey verantwortlich für Explosionen

Arkema hatte am Donnerstag bestätigt, dass sich im Werk der Chemiefabrik in Crosby nahe Houston zwei Explosionen ereignet hatten. Dies geschah, weil zuvor wegen des Wirbelsturms „Harvey“ die Kühlung der Chemikalien ausgefallen war. Der Konzern hatte im Vorfeld vor möglichen Explosionen gewarnt und erwirkt, dass sich Mitarbeiter und Anwohner in Sicherheit brachten. Um 2 Uhr in der Nacht vom 31. August war es laut dem Houston Chronicle soweit und die Chemikalien explodierten. Es kam zu einem Brand. Seitdem dringen demnach schwarze Rauchschwaden aus dem Gebäude. Die Behörden rechnen damit, dass es zu weiteren Feuern kommen könnte. Sie richteten eine Sperrzone von 2,4 Kilometern ein. Die Fabrik liegt etwa 40 Kilometer von Houston entfernt.

„Keine klare Anweisung der Behörden“, die Gegend zu verlassen

Der 45-jährige John Villareal, dessen Haus etwa anderthalb Kilometer von der Chemieanlage entfernt liegt, sagte, er und viele seiner Nachbarn hätten ihre Häuser nicht verlassen, weil es von den Behörden dazu "keine klare Anweisung" gegeben habe. Er bleibe lieber vor Ort, um im Notfall älteren Nachbarn zu helfen. Während in ländlichen Gebieten von Texas und an der Golfküste die Lage weiter angespannt war, ging das Hochwasser in der Millionenmetropole Houston derweil zurück. Dadurch bekamen die Einsatzkräfte Zugang zu einem Fahrzeug, in dem sich die Leichen von einem Paar und ihrer vier Urenkel im Alter von sechs bis 16 Jahren befanden.

afp

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