Immer mehr Masern-Tote auf Philippinen - vor allem Kinder betroffen

Seit Jahresbeginn sind 136 Menschen auf den Philippinen an Masern gestorben. Besonders schlimm ist die Situation für ungeimpfte Kinder.
Manila - Auf den Philippinen fordert ein Masernausbruch immer mehr Opfer, viele davon sind kleine Kinder. Die Zahl der an dem hochansteckenden Virus Gestorbenen liege inzwischen bei 136 seit Jahresbeginn, teilte das Gesundheitsministerium des südostasiatischen Landes am Montag mit. Etwa 40 Prozent seien Kinder zwischen ein und vier Jahren gewesen. Seit der letzten Zahlenveröffentlichung vor einer Woche haben sich die Erkrankungsfälle mit 8443 annähernd verdoppelt.
Die Behörden appellierten an Eltern, ihre Kinder impfen zu lassen und sandten Teams aus, um überall im Inselstaat kostenfreie Immunisierungen in Regierungseinrichtungen anzubieten. Die Impfabdeckung im Land sollte so erhöht und die Ansteckungsgefahr eingedämmt werden. „Impfung ist die beste Strategie, um Masern zu bekämpfen“, sagte Gesundheitsminister Francisco Duque.
Die gesunkene Immunisierungsrate führte Duque auf einen Wirkstoff-Skandal zurück, der das Vertrauen der Philippiner stark erschüttert hatte. Nach einem Programm gegen Dengue-Fieber in den Jahren 2016/17, bei dem Kindern das Mittel Dengvaxia des französischen Pharmakonzerns Sanofi verabreicht wurde, hatte es im Inselstaat mehrere Todesfälle gegeben. Daraufhin ließen viele Eltern ihre Kinder generell nicht mehr impfen - auch nicht gegen Masern, bei denen die Impfstoffe als sicher und wirksam gelten und seit Jahrzehnten im Einsatz sind.
dpa
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Masern haben sich wieder stärker ausgebreitet. Zwar sind die meisten geimpft, aber die Quote ist laut Regierung zu niedrig, um die Krankheit zu stoppen. Jetzt wird ein „Masernschutzgesetz“ auf den Weg gebracht.