Schwere Sandstürme im Irak: Naturschauspiel sorgt für Flugstopps und Atembeschwerden
Im Irak kommt es wiederholt zu schweren Sandstürmen, die weite Teile des Landes beeinträchtigen. Eine entscheidende Rolle spielt wohl der Klimawandel.
Bagdad – Zwar sehen die Bilder der Sandstürme beeindruckend aus, die Teile des Iraks am Sonntag (01. Mai) orange eingefärbt haben. Doch das zugrundeliegende Naturschauspiel brachte ernste Konsequenzen mit sich.
Wie die staatliche Nachrichtenagentur INA mitteilte, mussten an den Flughäfen der Hauptstadt Bagdad und im südlichen Nadschaf Flüge wegen schlechter Sicht ausgesetzt werden. Dem britischen Guardian zufolge lag die Sichtweite teilweise bei weniger als 500 Metern. Außerdem hatten die Stürme, die insgesamt fünf Provinzen im Land betrafen, für einige Menschen gesundheitliche Konsequenzen. In Karbala im Süden des Landes meldeten Krankenhäuser mindestens 50 Patienten mit Atembeschwerden und Erstickungsgefahr.
Irak kämpft regelmäßig mit schweren Sandstürmen
Für den Irak stellen die Sandstürme laut Guardian eine anhaltende Problematik dar – schon im April war der Staat von einer Reihe von Stürmen in Mitleidenschaft gezogen worden. Auch damals mussten die Flughäfen Starts unterbinden, zahlreiche Menschen kamen ins Krankenhaus.

Gegenüber Guardian führte Amer al-Jabri vom irakischen Wetterdienst „Dürre, Wüstenbildung und abnehmenden Regenfall“ als Gründe für die Sandstürme an.
Schwere Sandstürme im Irak wohl Ergebnis des Klimawandels
Der Irak gilt als besonders anfällig für den Klimawandel. Ein Sprecher des irakischen Umweltministeriums hatte schon im April gewarnt, das Land erwarte in den nächsten Dekaden jährlich „272 Tage Staub“. Die Ausweitung der Vegetationsdecke und die Anpflanzung von Wäldern, die als Windbrecher dienen, seien mögliche Maßnahmen, um dem Phänomen etwas entgegenzusetzen.

Nicht nur der Irak ist derzeit von Extremwetterphänomen betroffen. Indien und Pakistan erleben aktuell eine gefährliche Hitzewelle, die auch Ergebnis des Klimawandels ist. (juf/dpa)