Nach Großbrand an ICE-Bahnstrecke: Neue Details zur Brandursache

An der ICE-Bahnstrecke in Siegburg (NRW) hatte es im August einen verheerenden Großbrand gegeben. Nun hat die Staatsanwaltschaft neue Details zu ihren Ermittlungen bekannt gegeben.
- An der ICE-Strecke Köln-Frankfurt hatte es im August 2018 in Siegburg einen verheerenden Großbrand gegeben.
- Die Flammen zerstörten mehrere Wohnhäuser. 32 Menschen wurden verletzt
- Die Brandursache ist noch unklar.
- ICE-Schnellstrecke zwischen Köln und Frankfurt fährt wieder und seit Donnerstag (9. August 2018) wieder planmäßig.
Update vom 26. April 2019: Nach dem Großbrand an einer ICE-Strecke in Siegburg (NRW) im vergangenen Sommer hat die Staatsanwaltschaft die Ermittlungen eingestellt. „Die Brandursache bleibt ungeklärt“, sagte ein Sprecher der Bonner Staatsanwaltschaft auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur.
Bei dem Böschungsbrand an der Bahnstrecke Köln-Frankfurt waren 32 Menschen verletzt und mehrere Häuser schwer beschädigt worden.
Siegburg: Großbrand an ICE-Strecke - kein Hinweis auf Brandstiftung
Die genaue Ursache für das Feuer habe trotz monatelanger Spurensuche und Ermittlungen durch Brandexperten nicht festgestellt werden können, sagte der Sprecher. Es hätten sich weder Hinweise auf Brandstiftung ergeben noch auf „sorgloses Handeln Dritter“, etwa durch Grillen. Nach einem Gutachten des Landeskriminalamtes könnten eine technische oder eine natürliche Ursache nicht ausgeschlossen werden.
Vor dem Ausbruch des Brandes im August 2018 hatte es wochenlang nicht geregnet. Aufgrund der großen Trockenheit breitete sich das Feuer schnell aus und griff auf anliegende Gebäude über.
News vom 9. August: Regionalzüge rollen ab Freitag planmäßig
Nach dem verheerenden Böschungsbrand an den Bahntrassen in Siegburg kann auch der Regionalverkehr ab Freitag wieder nach Plan fahren. Reparaturteams hätten die Schäden an der Oberleitung sowie an den Kabeln für die Leit- und Sicherungstechnik behoben, teilte die Deutsche Bahn am Donnerstagabend mit. Die Züge des Regionalverkehrs fahren ab Freitag mit Betriebsbeginn wieder planmäßig. Der Fernverkehr war inzwischen schon wieder angerollt.
Ein ICE ist wegen einer Panne in Gifhorn gestrandet. 780 Passagiere waren in Niedersachsen stundenlang gefangen, wie nordbuzz.de* berichtet.
News vom 8. August: Bahn beteiligt sich mit 500 000 Euro an Hilfsfonds
14.53 Uhr: Nach dem Großbrand an einer Bahnstrecke in Siegburg beteiligt sich die Deutsche Bahn mit einer halben Million Euro an einem Hilfsfonds für die Betroffenen. „Wer die Bilder gesehen hat, erkennt sofort, dass schnelle Hilfe Not tut“, sagte eine Bahnsprecherin in Frankfurt am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur. „Da man vor Ort am besten weiß, wo jetzt Unterstützung am meisten hilft, beteiligen wir uns selbstverständlich als gute Nachbarn an der Spendenaktion.“
Lesen Sie auch: ICE brennt am Hauptbahnhof - Passagiere müssen Zug verlassen
NRW-Innenminister Herbert Reul sagte bei einem Besuch an der Unglücksstelle: „Das Wichtigste ist, dass man schnell ermittelt, was in diesen Häusern noch zu retten ist und was nicht“. Die Versicherungen müssten schnell und unbürokratisch entscheiden können.
13.42 Uhr: Der Funkenflug eines Zuges als Auslöser für einen Böschungsbrand an einer Bahntrasse ist nach Einschätzung eines Experten sehr unwahrscheinlich. „Dass ein Funkenflug jemals zu einem Böschungsbrand geführt hat, ist mir nicht bekannt“, sagte Christian Schindler, Leiter des Instituts für Schienenfahrzeuge und Transportsysteme an der RWTH Aachen.
Zu einem Funkenflug könne es etwa kommen, wenn ein Zug sehr scharf bremsen müsse - also in einer Notsituation - oder in einer äußerst engen Kurve. Eine Hochgeschwindigkeitsstrecke verlaufe aber in der Regel gradlinig, betonte der Fahrzeugtechniker am Mittwoch.

Siegburg: Acht Häuser durch Feuer zerstört
10.42 Uhr: Acht Häuser sind zerstört - einen Tag nach dem verheerende Brand in Siegburg an der ICE-Strecke wird das Ausmaß der Zerstörung sichtbar. Experten suchen nun nach der Ursache für das Feuer.
6.35 Uhr: Nach dem Großbrand an einer ICE-Strecke in Siegburg bei Bonn sind die Gleise am Dienstagabend wieder freigegeben worden. Die Löscharbeiten seien beendet, der Fernverkehr zwischen Köln und Frankfurt (Main) werde am frühen Mittwochmorgen wieder aufgenommen, teilte die Bahn mit. Es könne aber noch zu Verspätungen kommen, hieß es.
Im Video: Nach dem Brand an der ICE-Strecke in Siegburg - Bilder der Schäden
Bei dem Böschungsbrand an der ICE-Strecke waren am Dienstag 28 Menschen verletzt worden, mehrere von ihnen schwer, nachdem das Feuer auch benachbarte Wohnhäuser erfasst hatte. Unter den Verletzten waren nach Behördenangaben überwiegend Anwohner. Verletzt wurden auch mehrere Feuerwehrleute und Polizisten.

News vom 7. August 2018: Das geschah an der ICE-Strecke in Siegburg
Update: 20.14 Uhr: Auf welche Einschränkungen sich Bahnreisende einstellen müssen, war für die Bahn am Dienstagabend noch unklar. Experten müssten die Brandstelle jetzt untersuchen und feststellen, inwieweit die Schienen und die Technik beschädigt worden seien.
ICEs zwischen Köln und Frankfurt würden zunächst am Rhein entlang umgeleitet und kämen bis zu 90 Minuten verspätet an. Neben den Fernzügen waren zahlreiche Regionalzüge und S-Bahnen betroffen. Züge der RE9 aus Richtung Siegen fuhren nur bis Siegburg. Züge aus Köln fuhren nur bis Troisdorf. Auf dem Stück dazwischen waren Ersatzbusse eingesetzt. Die Bahn bat alle Reisenden, sich vor der Fahrt zu informieren, ob ihr Zug fährt.

Feuer an der Bahnstrecke unter Kontrolle
Update 19.57 Uhr: Der Großbrand an der Bahnstrecke in Siegburg ist nach Angaben der Feuerwehr unter Kontrolle, die ICE-Strecke von Köln nach Frankfurt bleibt jedoch weiter gesperrt. Die Nachlöscharbeiten würden noch Stunden dauern, sagte ein Feuerwehrsprecher am Dienstagabend. Unter anderem müssten alle Wohnhäuser noch mal abgegangen werden, zudem käme eine Wärmebildkamera zum Einsatz. Insgesamt seien rund 550 Einsatzkräfte vor Ort gewesen, in der Mehrzahl Feuerwehrleute.
„Die ersten Einsatzkräfte hatten quasi eine Feuerwand vor sich“, sagte der Sprecher. Es habe sich um einen „massiven Böschungsbrand“ gehandelt. „Das hat dann übergeschlagen.“
Update 18.38 Uhr: Die Ursache für den Großbrand an der wichtigen Bahnstrecke Köln-Frankfurt in Siegburg steht nach Angaben der Deutschen Bahn noch nicht fest. Man könne dazu zunächst „keine abschließende Aussage“ machen, sagte ein Unternehmenssprecher.
Die Stadt Siegburg hatte zunächst den Funkenflug eines Zuges als Auslöser vermutet. Es seien aber auch andere Brandursachen möglich, ergänzte ein Sprecher am Abend. Die Untersuchungen dazu seien in vollem Gange. Acht Häuser an der Trasse wurden der Stadt zufolge beschädigt, davon sechs stark.
Brand legt bei Siegburg die ICE-Strecke Köln - Frankfurt lahm
Siegburg - Sechs davon seien schwer verletzt, sagte ein Sprecher am Dienstag. Acht Häuser seien bei dem Feuer in Brand geraten oder verbrannt - insgesamt seien rund 100 Menschen von dem Unglück betroffen, unter anderem weil sie in den Häusern lebten und in Sicherheit gebracht worden seien. Dabei handele es sich um vorläufige Zahlen, betonte der Sprecher. Nach ersten Erkenntnissen hatte am Dienstag ein Böschungsbrand auf Häuser übergriffen. Die Stadt Siegburg ging von einem Funkenflug eines Zuges als vermutliche Ursache aus.
Nach dem großen Brand an der wichtigen Bahnstrecke Köln-Frankfurt ist unklar, wie lange die Trasse gesperrt bleibt.Die Deutsche Bahn müsse zunächst prüfen, in welchem Umfang Schäden an der Infrastruktur entstanden seien, teilte das Unternehmen am Dienstagabend mit. „Erst danach können Aussagen zur Dauer der Sperrung gemacht werden.“

Über Siegburg können keine Fernzüge verkehren
Fernzüge zwischen Köln und Frankfurt würden weiträumig über Bonn umgeleitet. Neben zahlreichen Verspätungen könne es auch zu Zugausfällen kommen. Zudem sind viele Regionalzüge und S-Bahnen betroffen. Ein Bahn-Sprecher sagte, zur Ursache des Brandes könne man noch „keine abschließende Aussage“ machen.

Lesen Sie auch alle weiteren Infos zur Trockenheit und zur Hitzewelle in Deutschland.
dpa
*nordbuzz.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks.