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Kölner Silvesternacht: Hunderte „mit Grundaggressivität aufgetreten“

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Köln - Die Polizei in Nordrhein-Westfalen hat eine positive Bilanz der Silvesternacht in Köln und anderen Städten gezogen. Es gab aber etliche Platzverweise.

Die im Bereich des Doms eingerichtete Schutzzone habe zu einer Befriedung des Bereichs geführt, sagte der Kölner Polizeipräsident Jürgen Mathies am Sonntag auf einer Pressekonferenz.

Die Kölner Polizei hat nach eigener Einschätzung „durch konsequentes Einschreiten“ ähnliche Straftaten wie in der vorhergehenden Silvesternacht verhindert. „Wir hatten Personengruppen, die vergleichbar aggressiv waren“, sagte Polizeipräsident Jürgen Mathies am Sonntag. Erneut seien mehrere hundert junge Nordafrikaner nach Köln gereist. Der große Unterschied zum Jahr davor sei gewesen, dass die Polizei diesmal konsequent eingeschritten sei.

Nach Darstellung der Polizei reisten große Gruppen von Männern aus Nordafrika nach Köln und anderen Städten. Allein am Hauptbahnhof und dem Bahnhof Deutz seien mehrere hundert Männer mit einer "Grundaggressivität" aufgetreten. Es habe insgesamt 650 Überprüfungen gegeben, bei den allermeisten ergab sich eine Herkunft aus Nordafrika.

1700 Beamten im Einsatz

Die Polizei war zunächst mit 1500 Beamten im Einsatz, forderte angesichts des großen Zulaufs aggressiver junger Männer jedoch noch einmal Verstärkung an, so dass sich die Zahl der Polizisten schließlich auf 1700 belief.

Mathies verteidigte das Vorgehen gegen bestimmte Gruppen. "Es ging darum, konsequent zu verhindern, dass es nochmal zu vergleichbaren Ereignissen kommt wie im vergangenen Jahr." Es gab 190 Platzverweise, 92 Menschen wurden in Gewahrsam genommen, darunter auch Deutsche. 

Es wurden zehn Sexualdelikte angezeigt, Vergewaltigungen waren nicht darunter.

Mathies verwahrte sich gegen den Vorwurf des „racial profiling“, womit ein gezieltes polizeiliches Vorgehen nach ethnischen Gesichtspunkten bezeichnet wird. Es sei um das Verhalten dieser Männer gegangen, betonte er. „Der ganz überwiegende Teil war so, dass mit drohenden Straftaten zu rechnen war“, sagte Mathies. Dies habe die Polizei verhindert. Im übrigen seien genauso auch Deutsche überprüft worden.

Auch die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) zog eine positive Bilanz. Sie verwies auf die eingerichteten Lichtinstallationen, die zahlreiche Besucher anlockte. "Die Kölner haben sich den Raum zurückgeholt", sagte Reker. "Ich bin erleichtert, dass es so gelaufen ist", sagte sie.

Vor einem Jahr war es in der Silvesternacht in Köln zu zahlreichen Übergriffen auf Frauen gekommen. Die Polizei war deshalb mit 1700 Beamten im Einsatz, um dies zu verhindern.

dpa/AFP

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