UNO: Schlimme Hungerkrise in syrischer Region Ost-Ghuta

In Syrien kommt es aktuell in der Region Ost-Ghuta zu einer schlimmen Hungersnot. Rund 11,9 Prozent der Kinder unter fünf Jahren sind akut unterernährt.
Damaskus - Die Kinder in der syrischen Region Ost-Ghuta erleben nach Angaben der Vereinten Nationen die schlimmste Hungerkrise seit Beginn des Bürgerkriegs 2011. Von den Kindern unter fünf Jahren seien 11,9 Prozent akut unterernährt, erklärte das UN-Kinderhilfswerk (Unicef) am Mittwoch. Noch im Januar habe dieser Anteil in der Rebellenhochburg, die seit 2013 unter Belagerung der Regierungstruppen steht, bei 2,1 Prozent gelegen.
Die Kämpfe, der Mangel an Hilfslieferungen und die hohen Lebensmittelpreise hätten die Unterernährung zuletzt verschärft, erklärte Unicef. Eine Studie habe jüngst gezeigt, dass ein Drittel der Kinder unter verzögertem Wachstum leide, was das Risiko einer verzögerten Entwicklung, Krankheiten und Tod erhöhe. In der Region am Ostrand von Damaskus leben knapp 400.000 Menschen unter Belagerung, rund die Hälfte davon sind Kinder.
Ost-Ghuta ist eine der letzten Gebiete unter Kontrolle der Rebellen. In der Region wurde eine sogenannte Deeskalationszone ausgerufen, in der eine Waffenruhe zwischen Rebellen und Regierungstruppen gelten soll. In den vergangenen Wochen nahm dort die Gewalt aber eher zu. Laut dem UN-Syrienbeauftragten Staffan de Mistura willigte die Regierung am Dienstag in eine Feuerpause ein, doch wurden am Mittwoch neue Angriffe gemeldet.
AFP