Eltern empört: Krebskranke Grundschullehrerin muss ihre Vertretung selbst bezahlen

Eine schwerkranke Grundschullehrerin ist für das restliche Schuljahr krankgeschrieben. Ihre Vertretung muss die schwerkranke Frau selbst bezahlen. So schreibt es das Gesetzt vor.
San Francisco - Weil bei einer Grundschullehrerin aus Kalifornien Brustkrebs diagnostiziert wurde, ist sie für mindestens den Rest des Schuljahres krankgeschrieben. Eine traurige Nachricht für die Kinder ihrer zweiten Klasse an der „Glen Park Elementary“-Schule, doch damit nicht genug. Die Lehrerin soll selbst für ihre Vertretungskraft bezahlen, wie der San Francisco Chronicle berichtet.
USA: Schwerkranke Lehrerin muss eigene Vertretung bezahlen - Eltern fassungslos
Als die Eltern der Schüler davon erfahren, trauen sie ihren Ohren nicht. „Die Eltern waren empört und konnten es nicht fassen“, erzählt Amanda Fried, deren Tochter in die dritte Klasse geht.
US-Gesetz seit Jahrzehnten in Kraft
Doch was wie ein Irrtum klingt, ist in Kalifornien seit Jahrzehnten durch ein entsprechendes Gesetz geregelt. Demnach können Lehrer an öffentlichen Schulen nach den ihnen zehn zustehenden Krankheitstagen für weitere 100 Tage wegen Krankheit oder Verletzung beurlaubt werden. "Das ist nicht nur in San Francisco so, sondern über den Bezirk hinaus", wird Laura Dudnick, Sprecherin des Schulbezirks, von der Zeitung zitiert. In dieser Zeit erhalten die Lehrer ihr reguläres Gehalt, allerdings abzüglich der Kosten für eine Vertretung. Diese Kosten variieren zwischen 175 und 240 US-Dollar pro Tag. Absurderweise können diese Kosten sogar abzogen werden, wenn gar kein Ersatz eingestellt wurde, so der Bericht weiter.
USA: Spendenaktion für krebskranke Grundschullehrerin
Inzwischen wurde eine Spendenaktion für die Lehrerin, die nicht möchte, dass ihr Name genannt wird, eingerichtet. "Sie hat unsere Kinder aufgezogen und jetzt ist es Zeit, dass wir uns um sie kümmern", schrieb die Organisatorin der Spendenaktion auf der GoFundMe-Seite. Das Ziel von 10.000 US-Dollar hat der Spendenaufruf bereits übertroffen. Mehr als 15.000 US-Dollar sind mittlerweile zugunsten der Lehrerin gesammelt worden (Stand 13. Mai, 12.45 Uhr). Außerdem wollen die Schüler eine Back-Aktion veranstalten und die Erlöse ebenfalls spenden.
Für uns ebenfalls ein nicht denkbares Gesetz: In Florida dürfen Lehrer künftig in der Klasse Waffen tragen. Und auch diese Gesetze aus aller Welt lassen einen den Kopf schütteln, sind aber zumindest weniger einschneidend.
va