Verletzter zündet Signalfeuer und steckt Bergwiese in Brand

Kochel am See - Ein Wanderer entzündet ein Feuer, möglicherweise um nach einem Sturz und einer Verletzung auf sich aufmerksam machen. Die Flammen geraten außer Kontrolle, schließlich brennt fast ein ganzer Berg.
Ein Bergsteiger hat am oberbayerischen Jochberg im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen einen Flächenbrand ausgelöst. Rund hundert Hektar Wald und Wiese standen am Sonntag in Flammen, die Löscharbeiten könnten nach Angaben des Landratsamtes noch Tage dauern. „Ich glaube, alles was einen Schlauch hat, ist vor Ort“, sagte ein Polizeisprecher. „Noch am Vormittag war der Rauch schon von rund zehn Kilometern aus zu sehen.“ Mehr als hundert Feuerwehrkräfte versuchten, die Flammen zu bekämpfen, auch waren sieben Hubschrauber im Einsatz, die Löschwasser aus dem Kochelsee und dem Walchensee entnahmen und über den Flammen abwarfen.
Verantwortlich für das Großfeuer ist laut Polizei ein 32-jähriger Münchner, der zur Silvesternacht mit einem 36 Jahre alten Kumpel auf den Berg geklettert war, um dort den Jahreswechsel zu feiern. Kurz nach Mitternacht stürzte der 32-Jährige aus zunächst unbekannter Ursache etwa 100 Meter ab, brach sich ein Bein und rief mit seinem Handy um Hilfe.
Die Polizei geht davon aus, dass die Männer ein Lagerfeuer entzündet hatten. Ob dieses als Signalfeuer gedacht war, um auf den Verletzten aufmerksam zu machen, sei Gegenstand der Ermittlungen. Das Feuer geriet jedenfalls außer Kontrolle und setzte den Berg in Brand. Der Mann wurde von der Bergwacht geborgen und ins Krankenhaus gebracht.
Für die Löschtrupps am Boden sei die Arbeit aufgrund des steilen Geländes besonders schwierig, teilte das Landratsamt mit. Die Bergwacht stellte den Feuerwehrmännern Absturzsicherungen zur Verfügung. Die Löscharbeiten sollten mit Einbruch der Dunkelheit beendet und am Montagmorgen wieder aufgenommen werden.
Die Polizei sperrte die Bundesstraße 11 über den Jochberg und warnte vor Unternehmungen im Umkreis des Berges. Um die Löscharbeiten aus der Luft nicht zu behindern, hat das Luftfahrtbundesamt außerdem eine Flugverbotszone über dem Gebiet eingerichtet.
Alle weiteren Informationen zum Katastrophenalarm am Jochberg finden Sie hier.
dpa