Zur documenta 14: Kurparkhotel klebt Mitarbeiter auf die Fassade

Wer die Wilhelmshöher Allee entlanggeht, der fühlt sich beobachtet. Und zwar von 24 Augenpaaren. Das Kurparkhotel macht sich zur documenta nämlich selbst zu einer Art Kunstwerk.
Kassel - Denn: Auf großen Folien sind Mitarbeiter des Hotels zu sehen. Die Fotos verzieren die Fassade. „Wir haben zur documenta viele, auch internationale Gäste. Deshalb haben wir überlegt, was man denen Besonderes bieten kann“, sagt Inhaberin Silvia Fischer. Zur letzten documenta wurde die Fassade mit Pop Art gestaltet. „Jetzt haben wir gedacht, warum nicht uns selbst präsentieren?“
23 Bilder von Mitarbeitern aus allen Abteilungen sind am Gebäude angebracht worden, wie hna.de* berichtet. 24 Augenpaare, weil Silvia Fischers Eltern Lieselotte und Hans-Ludwig Fischer, die das Hotel in den 1980er-Jahren eröffnet haben, gemeinsam auf einem Bild zu sehen sind. „Meine Eltern waren sofort begeistert, die sind eigentlich für alles zu haben“, sagt Silvia Fischer.

Unter den Namen der Personen steht in Englisch die Berufsbezeichnung. „Wir wollten dem Ganzen ein internationales Flair geben“, sagt Fischer. Einen Tag lang hat das Shooting gedauert. Die Bilder hat der Kasseler Fotograf Uwe Zucchi aufgenommen. Innerhalb von weiteren 24 Stunden wurden die Folienbahnen mit den Schwarz-Weiß-Bildern dann an die Fassade geklebt.
„Viele Gäste haben mich schon angesprochen und gefragt, warum ich dort zu sehen bin“, sagt Simone van der Windt, Assistentin der Geschäftsführung. Bislang habe es viel posititives Feedback gegeben. Alle Bilder gibt es auch auf einer Postkarte mit dem Slogan: „Home is a feeling not a place“ (übersetzt: Zuhause ist ein Gefühl, kein Ort).
Auch Amanda Dahl, Leiterin der hauseigenen Konditorei, findet die Bilder zur documenta toll: „Wann sieht man sich schon mal so professionell in Arbeitskleidung oder in einer Berufssituation fotografiert.“
„Am Anfang waren einige Mitarbeiter ein bisschen skeptisch, ob sie so große Bilder von sich machen lassen wollen“, sagt Fischer.
Aber mittlerweile glaube sie, dass einige Kollegen vielleicht ein bisschen traurig seien, dass sie nicht auch Teil des auffälligen Hotel-Kunstwerkes sind.
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