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„Totales Chaos“ bei Tesla-Werk in Grünheide: Niemand will für Elon Musk arbeiten

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Von: Patricia Huber

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Elon Musks Tesla-Werk in Grünheide wurde erst im März eröffnet. Doch schon jetzt laufen dem Tech-Milliardär die Mitarbeiter davon. Es herrscht Chaos.

Berlin – Erst im März dieses Jahres hat die neue Gigafactory des Elektroautobauers Tesla in der Nähe von Berlin eröffnet. Während Konzernchef Elon Musk vor der Eröffnung noch ambitionierte Produktionsziele verkündete, laufen ihm dort offenbar schon jetzt die Mitarbeiter davon.

Tesla Grünheide: Mitarbeiter verlassen massenweise die Gigafactory

Wie Mitarbeiter des E-Autobauers dem britischen Online-Portal Wired berichten, verliert die einzige deutsche Tesla-Fabrik laufend Arbeitskräfte. Grund dafür seien die niedrigen Löhne, ungleiche Bezahlung und unerfahrene Führungskräfte. Eigentlich wollte Tesla 12.000 Personen für die Gigafactory einstellen. Bisher sind es jedoch nur 7000 Mitarbeiter.

Ein aktueller Mitarbeiter, der aber anonym bleiben möchte, bezeichnet die Situation Wired gegenüber als „totales Chaos“. „Manche Leute sind länger krank, als sie tatsächlich gearbeitet haben. Es gibt Leute, die ich in sechs Monaten drei Wochen lang nicht arbeiten gesehen habe“, erzählt er. Manche würden sich auch einfach krankschreiben lassen, da ihnen die Motivation fehle.

Im November waren für das Berliner Tesla-Werk 386 Stellen ausgeschrieben. Doch diese zu besetzen, dürfte ziemlich schwierig werden. Die IG Metall erklärte gegenüber Wired, dass Tesla rund 20 Prozent weniger bezahlt, als es in der Branche üblich ist. Mit den großen Konkurrenten in der Nähe, wie beispielsweise VW, ist es so noch schwieriger, qualifizierte Arbeitskräfte zu ergattern.

„Mangelnde Empathie“: Tesla-Mitarbeiter zeigt sich enttäuscht

Ein anderer Ex-Mitarbeiter, der ebenfalls anonym bleiben möchte, berichtet Wired welchen Tricks sich Tesla bei der Rekrutierung bedient. Er wurde auf dem Job-Portal LinkedIn für einen Job in der Gigafactory angeworben. Für die neue Arbeitsstätte zog er sogar hunderte Kilometer mit seiner Familie nach Berlin.

Kurz vor Antritt wurde ihm jedoch ein aktualisierter Vertrag zugesandt. Die neue Stellenbeschreibung beinhaltete dann Früh-, Nacht- und Wochenendschichten, was im alten Vertrag jedoch nicht der Fall war. „Ich habe einen kleinen Sohn, und für uns war es schwer zu bewältigen“, erzählt er dem Online-Portal. Tesla kam der Familie jedoch nicht entgegen, es „mangelte an Empathie“. Daher habe er die Firma im September auch wieder verlassen. (ph)

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