Mastercard: Mit Selfie statt PIN bezahlen

München - Besitzer einer Mastercard können in Zukunft mit einem Selfie statt mit dem PIN bezahlen. Möglich macht das eine Gesichtserkennungssoftware. Und so funktioniert es.
Das menschliche Gedächtnis ist heutzutage nicht mehr so gut, wie es manchmal sein sollte. Schnell vergisst man da die vierstellige Geheimzahl seiner Kreditkarte und im Geldbeutel sollte man die ja sowieso nicht aufbewahren, auch nicht zur Erinnerungsstütze. Da kann man schon mal verzweifeln, wenn man an der Kasse steht und seinen PIN nicht parat hat.
Besitzer einer Mastercard können das Problem bald hinter sich lassen. Das Unternehmen teilte mit, dass es in Zukunft in Großbritannien und vierzehn weiteren Ländern möglich sei, statt mit einem PIN die Zahlung per Kreditkarte mit einem Selfie zu bestätigen.
Und so funktioniert es
Das Selfie gewinnt an immer mehr Bedeutung, selbst Politiker wie Bundeskanzlerin Angela Merkel stehen gerne mal mit einem Frittenverkäufer für ein Selfie parat. Und auch US-Präsident Obama zeigt sich Selfies gegenüber offen. Es war also vielleicht nur eine Frage der Zeit, wann man mit einem Selfie ein Päckchen Zucker im Supermarkt um die Ecke kaufen kann.
Statt an der Kasse den PIN einzugeben, wird schnell ein Selfie geschossen, damit weist sich der Kunde an der Kasse als Besitzer der Kreditkarte aus. Wie die Süddeutsche Zeitung berichtet, funktioniert das Ganze auch online. Allerdings dürfe man beim Selfie schießen das Blinzeln nicht vergessen, denn die Bewegung soll verhindern, dass ein Betrüger einfach ein Foto des Kartenbesitzers vor die Kamera hält.
Das Bezahlen funktioniert mit einer speziellen Gesichtserkennungssoftware. Um diesen Service zu nutzen, muss der Mastercard-Kunde jedoch erst die App von Mastercard herunterladen und dort ein Foto von sich hinterlegen. Ein Algorithmus gleicht dann jedes weitere Selfie, dass bei einer Zahlung gemacht wird, mit dem hinterlegten Foto ab.
Datenschützer sind skeptisch
Datenschützer sehen dieser Art von Bezahlfunktion jedoch kritisch. Sie äußerten Bedenken, dass Mastercard dann auch Bilder seiner Kunden speichern könne. Wie die Süddeutsche Zeitung berichtet, weist das Unternehmen diese Bedenken jedoch zurück. Man würde nicht das Foto, sondern einen Code speichern. Für Hacker sei dieser Code weniger verlockend als alle anderen Daten, die auf einem Smartphone gespeichert werden würden.